Der in den vergangenen Wochen gestiegene Spritpreis hat bei vielen Menschen die Sorge ausgelöst, nicht mehr mobil sein zu können.
Nun soll es einen neuen Lösungsansatz geben. Doch wäre dieser beim derzeitigen Spritpreis wirklich hilfreich?
Spritpreis: Biokraftstoff E10 soll eingespart werden
Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat den Gedanken in den Raum geworfen, landwirtschaftlich erzeugten Kraftstoff einzuschränken, wie die „Bild“ berichtet.
Der Biokraftstoff, der derzeit an vielen Tankstellen unter „E10“ bekannt ist, soll künftig eingespart werden.
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Spritpreise in Deutschland:
- Erhebliche Anteile an der Zusammensetzung des Spritpreises haben die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer (Mineralölsteuer) sowie der neue CO2-Preis
- der macht bei Superbenzin etwa 6,6 Cent je Liter aus, bei Diesel 7,9 Cent
- Das bisher teuerste Tankjahr war laut ADAC 2012. Damals schlug E10 im Durchschnitt des Monats September mit 1,671 Euro je Liter zu Buche, Diesel mit 1,524 Euro
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Spritpreis: Agrarflächen sollen anderweitig verwendet werden
„Agrarflächen sind weltweit begrenzt, wir brauchen sie dringend für die Ernährung, das führt uns der Krieg in der Ukraine dramatisch vor Augen“, äußerte sich die Ministerin. Der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft, Stefan Walter, ist allerdings anderer Meinung und verneint die Frage, ob sich wirklich so viele Lebensmittel in unserem Tank befinden. „Ein Großteil des produzierten Bioethanols stammt aus der Verarbeitung von Futtergetreide, das nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist“, so Walter.
Bei der Herstellung von Biokraftstoff entstehen sogenannte „Koppelprodukte“. Diese werden als Tier-Futtermittel genutzt. 30 bis 35 Prozent des Kraftstoffes gingen an die Chemie-, Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie, ergänze Walter.
Wegen der hohen Spritpreise sei die Nachfrage nach E10 gestiegen: Laut der „Bild“ soll die Nutzung von 13,4 Prozent (Anfang 2021) auf 21 Prozent (März 2022) angestiegen sein.
Doch was bedeutet das für den Spritpreis?
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Spritpreis: Wird tanken günstiger?
Wegen der zugemischten Stoffe müsse E10 eigentlich teurer sein als die beliebten Tankstoffe Benzin und Diesel. Doch derzeit zeigt sich das Gegenteil.
„Schon jetzt ist E10 etwa sechs Cent pro Liter günstiger als E5, obwohl ein größerer Anteil des teureren Bioethanols beigemischt wird. Solange die Kosten hierfür unterhalb der Strafzahlung liegen, geht die Rechnung für die Mineralölgesellschaften auf“, so Walter.
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Diskussionen zur weiteren Entwicklung laufen, so die „Bild“. Bislang ist noch unklar, wofür sich das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium letztlich aussprechen. (ali)