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Nach Stierkampf auf Mallorca: Schwere Vorwürfe – „Zuschauer gefährdet“

Beim Stierkampf auf Mallorca kam es zu unschönen Szenen in der Arena. Nach der heftigen Kritik bezieht der Veranstalter nun Stellung.

© Ingo Wohlfeil/ DER WESTEN

Stierkampf auf Mallorca: Tradition oder Tierquälerei?

Der Stierkampf auf Mallorca ist eine lange Tradition, die jedoch auch unter den Spaniern schon länger auf Kritik und Widerstand trifft. Am 13. April prallten in Inca, der drittgrößten Stadt auf Mallorca, Fans und Gegner derartiger Kämpfe aufeinander.

Vor den Toren der Stierkampfarena in Inca kam es zu Tumulten, nur durch eine große Polizeipräsenz konnte die große Menschenmenge unter Kontrolle gehalten werden. Weil nach über 100 Jahren die bekannten „Miura“-Stiere endlich wieder in die Stadt zurückgekehrt waren, war der Andrang besonders groß. In der Arena soll es zu unschönen Szenen gekommen sein, weshalb gegen die Veranstalter nun schwere Vorwürfe erhoben werden.

Ärger nach Stierkampf auf Mallorca

Unsere Redaktion hat sich am Palmsonntag selbst auf Mallorca ein Bild von der Lage vor der Stierkampfarena gemacht (hier alle Einzelheiten). Vor den zwei Eingängen und den Ticketschaltern tummelte es sich, Menschen quetschen sich aneinander vorbei. Kurz vor Beginn des Events (18 Uhr) wurde ein Schild mit dem Hinweis ‚Ausverkauft‘ aufgehangen. Besucher mussten abgelehnt und enttäuscht nach Hause geschickt werden.

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Damit die zahlreichen Menschen überhaupt in die Arena konnten, musste der Start des Stierkampfes um knapp eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden. Doch offenbar kam es auch im Inneren zu unschönen Szenen, wie nun Aufnahmen im Netz zeigen. Bei den Eingängen kam es zu massivem Stau und einige Besucher bekamen keinen Sitzplatz, sodass sie sogar kaum etwas von dem Spektakel sehen konnten. „Das ist unerhört!“ und „Wir haben für die Plätze bezahlt! Hier sind alte Leute und Kinder!“, hagelte es Beschwerde-Rufe.

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Veranstalter entschuldigt sich

Erstmals seit vielen Jahren waren auch wieder Kinder in Begleitung von Erwachsenen bei den Stierkämpfen erlaubt. Das sorgte bereits im Vorfeld für Kritik, doch nach den Bildern aus der Arena ist der Aufschrei noch größer. Die Tierschutz-Organisation „Progreso en Verde“ hat laut „Cronica Balear“ angekündigt, die Verantwortlichen für den Stierkampf zu verklagen. Ihr Vorwurf: Die Veranstalter hätten mehr Eintrittskarten verkauft als erlaubt war, was nach ihrer Ansicht „die Zuschauer des Stierkampfs gefährdet hätte“.


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Der Veranstalter gab gegenüber den spanischen Medien bereits ein Statement raus. In der Mitteilung entschuldigte sich „Balears Cambio de Tercio“ für die Unannehmlichkeiten und räumte „organisatorische Fehler […] bei der Unterbringung der Teilnehmer“ ein. Um den großen Andrang gerecht zu werden, hatten die Veranstalter die Tore bereits zwei Stunden vor dem Stierkampf geöffnet. Dennoch versprach das Unternehmen, „die notwendigen Anpassungen vorzunehmen“, damit sich solche Szenen in Zukunft nicht mehr wiederholen.