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„Techno Classica“ in Essen glänzt mit Superlativen

„Techno Classica“ in Essen glänzt mit Superlativen

Die Weltmesse für klassische Automobile schickt sich in diesem Jahr an, die Schallmauer von 200.000 Besuchern zu durchbrechen. 36 Original-Mercedes-Rennwagen von 1914 bis heute sind einer der Zuschauermagnete. Das Oldtimer-Spektakel beginnt an diesem Donnerstag und endet Sonntag.

Essen. 

Der offene Mercedes-Rennwagen SS („Super Sport“) von 1929 schafft mit Kompressor mühelos 250 PS und 200 Stundenkilometer. Der Oldtimer ist eine Legende – genauso wie sein Besitzer, Franz Maag.

„Ich bin seit der Gründung der Techno Classica vor 25 Jahren mit einem Stand dabei“, betont der Essener Mercedes-Fan, den seine Visitenkarte ferner als „Vize-Präsident Technik“ im „Mercedes-Benz-Kompressor-Club“ ausweist.

Sammler und Schrauber, die in Essen und weit darüber hinaus im Oldtimer-Business unterwegs sind, kreuzen früher oder später Maags Wege. Der Mann, der auf einem Schrottplatz als Autoverwerter anfing, nennt heute einen imponierenden Oldtimer-Park sein Eigen – darunter ein Mercedes Nürburg von 1929 und ein knallrotes „540K“-Cabrio, auf das einst auch Hollywood-Star Marlene Dietrich abfuhr. Der Techno Classica 2014 prophezeit Maag eine abermalige Steigerung in der Publikumsgunst: „Sie wird die Schallmauer von 200.000 Besuchern durchbrechen.“

Essen ist Spitzenreiter bei „H“-Kennzeichen

In unentwegten Superlativen ergehen sich auch die Macher der Techno Classica auf dem Podium. „Größte, schönste Autoausstellung weltweit“, frohlockt Pressesprecher Johannes Hübner. „So hochwertig, so aufwändig wie nie zuvor“, findet Messe-Chef Oliver P. Kuhrt. Sie schwärmen von Weltrekorden („36 Mercedes-Rennwagen“) und Sonderschauen („95 Jahre Zagato“, „100 Jahre Maserati“), von Premieren und Neuheiten, von zunehmender Internationalität und wachsendem Marktpotenzial.

Sie brennen ein sprühendes Zahlen-Feuerwerk ab, das die Ausnahmestellung der Essener Weltmesse unterstreichen soll. Inzwischen kämen 40 Prozent der 1250 Aussteller aus dem Ausland, neuerdings sogar aus Übersee (Nord- und Südamerika) sowie China. Auf deutschen Straßen seien mehr als 450.000 zugelassene Oldtimer (30 Jahre und älter) unterwegs, zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Selbst Essen spielt ganz oben in der Oldtimer-Liga: Denn hier führen mehr als 2000 Fahrzeuge ein „H“-Kennzeichen, so viel wie in keiner anderen deutschen Stadt.

„Fahrzeuge machen Marke und Mythos erlebbar“

Für das breite Publikum öffnet die Techno Classica erst an diesem Donnerstag die Pforten. Der Mittwoch ist Vorschau-, Presse- und Fachbesuchertag, und selbst der verursacht eine beachtliche Warteschlange an den Eingängen. Der Besuch lohnt sich: für Sammler und Liebhaber, für Neugierige und Kaufinteressierte. Nicht weniger als 2500 liebevoll restaurierte Modelle warten auf einen Käufer.

Volkswagen, Nummer eins in Europa, präsentiert in Halle 7 seine schillernden Konzernmarken – VW, Seat und Skoda, Audi und Porsche, Bugatti und Bentley, Lamborghini und als Zugabe die „Autostadt“.

„Gewaltig“ findet Franz Maag den Mercedes-Stand mit der Nummer 110, der in Wirklichkeit die gesamte Halle 1 einnimmt. Die Weltmarke, die sich stolz als „Erfinder des Automobils“ preist, erinnert in diesem Jahr an 125 Jahre Renn-Geschichte. Eine atemberaubende Zeitspanne, die faszinierende Legenden und Mythen auf vier Rädern hervorgebracht hat – vom wuchtigen 115-PS-Grand-Prix-Rennwagen mit Vierventilmotor (Baujahr 1914) über die Silberpfeile (W 25 und W 196 R Stromlinie) bis hin zu den Formel-1-Boliden der Gegenwart. 36 prachtvolle Original-Mercedes-Rennwagen, in dieser Ballung einmalig, sind in Essen zu bestaunen. Dennis Heck, Klassik-Experte von Mercedes Benz, kennt die sehnsüchtigen Blicke des Publikums. „Die Fahrzeuge vermitteln eine Faszination und machen Marke und Mythos erlebbar.“ h