Sie haben gebangt und gehofft – doch leider vergebens: Die Angehörigen der fünf Personen, die sich an Bord des U-Boots „Titan“ befanden, müssen nun den Tod ihrer Liebsten verkraften. Die tagelange dramatische Suche nach dem U-Boot ist beendet. Am Donnerstag (22. Juni) wurden Trümmerteile gefunden, die der „Titan“ zugeordnet werden konnten. Die Tochter des sich mit an Bord befundenen Titanic-Experten richtet rührende Abschiedsworte an ihren Vater.
Seit Sonntag (18. Juni) galt die „Titan“ als vermisst. Fünf Personen im Alter zwischen 19 und 77 Jahren wollten damit zum Wrack des 1912 gesunkenen Luxusliners Titanic abtauchen. Es liegt 3.800 Meter in der Tiefe am Meeresgrund. Doch nach nur zwei Stunden brach der Kontakt zum Mutterschiff „Polar Prince“ ab. Tagelang wurde verzweifelt nach dem U-Boot gesucht. Nun herrscht traurige Gewissheit.
Titanic-Experte mit großer Leidenschaft
Mit an Bord war auch der französische Ozeanologe und Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet (77). Er verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte bei der französischen Marine, bevor er mehrere Expeditionen zum berühmten Wrack im Atlantik leitete, wie „WST-Post“ berichtet.
Und seine Tochter Sidonie Nargeolet (39) hegte noch Hoffnung auf eine Rettung. Sie tröstet sich jetzt mit der Tatsache, dass ihr Vater an dem Ort gestorben ist, den er am meisten liebte. „Er hat eine große Leidenschaft für die Titanic, seit sie vor 30 Jahren entdeckt wurde, und ich weiß, dass er jetzt an dem Ort ist, an dem er sein möchte.“
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Tochter sah ihn zuletzt kurz vor Weihnachten
Sie habe viel geweint. Zuletzt sah Nargeolet ihren Vater kurz vor Weihnachten in Andorra. „Eine Woche bevor er ins Tauchboot stieg, verschickte er mir eine Nachricht, in der er mir mitteilte, dass das Wetter schlecht sei und sie deshalb nicht abtauchen konnten, dass aber eine tolle Atmosphäre herrsche“, sagte sie. „Ich habe ihm am Sonntag zum Vatertag eine Nachricht geschickt, aber er hat nicht geantwortet.“