Als das 9-Euro-Ticket in Kraft trat, entschieden sich unzählige Punks zu einem Urlaub an der Nordsee. Ihr erklärtes Ziel: Wohlhabende Bewohner und Touristen aufmischen!
Mit dem Ende des Spar-Abos der Deutschen Bahn wurde auch das Ende des ungewöhnlichen Nordsee-Urlaubs der Punks antizipiert bzw. herbeigesehnt. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf! Nun rückte die Polizei an, um die verbliebenen Unruhestifter von der Insel zu „eskortieren“.
Urlaub an der Nordsee: Sylt-Punks von Polizei-Hundertschaft „verscheucht“
Eine lange Hängepartie hat am Mittwoch (14. September) ein jähes Ende gefunden: Eine Gruppe von Punks hatte auf Sylt ein Lager im Park vor dem Rathaus aufgebaut und es sich dort gemütlich gemacht. Erst eine gerichtliche Auseinandersetzung konnte sie nun zum Gehen bewegen – mit Hilfe der Polizei.
Es ist so weit: Die letzten Punks des ehemaligen Protestcamps auf Sylt haben am Mittwochvormittag freiwillig ihr Lager geräumt. „Das Camp ist leer“, teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Polizei, die mit mehreren Dutzend Beamten vor Ort gewesen war, musste nach ihren Angaben nicht eingreifen. Die starke Polizeipräsenz dürfte jedoch Eindruck hinterlassen haben.
Nun macht sich Erleichterung auf der Insel breit – auch bei Sylts parteilosem Bürgermeister Nikolas Häckel. Bevor die verbliebenen 20 Punks das Camp im Park vor dem Rathaus verließen, hatte Häckel sie dreimal aufgefordert, bis zu einer bestimmten Uhrzeit das Weite zu suchen. Die Polizei stand für den Fall der Fälle bereit: Hätten sich die Störenfriede nicht freiwillig zum Abzug durchgerungen, wäre eingegriffen worden. Eindrucksvolle Bilder zeigen die Polizisten in schwarzer Kampfmontur samt Schlagstöcken am Gürtel.
Urlaub an der Nordsee nimmt für Punks auf Sylt unfreiwilliges Ende
„Ich bin sehr froh und dankbar, dass das heute so gut gelaufen ist“, so Häckel am Mittwochnachmittag auf Facebook. Der Rathauspark sei geräumt, gereinigt und eingezäunt, da sich die Fläche nun regenerieren müsse.
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Der Auflösung des Camps war am Montag eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Schleswig vorausgegangen. Gegenstand war eine Beschwerde der beiden Versammlungsleiter gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts, das die Auflösung für rechtmäßig erklärt hatte. Damit war eine entsprechende Entscheidung des Kreises Nordfriesland bestätigt worden.
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Eine Frage bleibt jedoch? Wer trägt die Kosten für die entstandenen Schäden und die durchgeführten Aufräum- und Reinigungsarbeiten? „Wir werden die Kosten dem Veranstalter in Rechnung stellen“, wird Häkel von „Bild“ zitiert. Ob das (ohne Gegenwehr) gelingt, wird sich allerdings erst noch zeigen müssen …