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Urlaub in Deutschland: Gefahr ist nicht zu unterschätzen – hier könnte es ernst werden

Auch in Deutschland genießen zahlreiche Reisende ihren Urlaub. In manchen Regionen kommt es aufgrund der heißen Temperaturen zu Gefahren.

Auch in Deutschland genießen Jahr für Jahr zahlreiche Reisende ihren Urlaub. In manchen Regionen kommt es aufgrund der heißen Temperaturen zu Gefahren.
© IMAGO/Bernd März

Waldbrände in Europa in diesem Jahr verheerender als jemals zuvor

Durch die verschiedenen Großfeuer in Europa sind in diesem Jahr bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt - ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Besonders betroffen waren Spanien und Rumänien.

Während es vor wenigen Wochen noch nass und ungemütlich war, klettern die Temperaturen auf dem Thermometer immer weiter nach oben – der Sommer ist da. In vielen Regionen in Deutschland wurde die 30-Grad-Marke längst geknackt. Das birgt, verbunden mit der vergleichsweise geringen Niederschlagsmenge der letzten Wochen, allerdings auch eine Gefahr.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) erreicht die Waldbrandgefahr im Nordosten die höchste Stufe 5 (sehr hoch) und liegt am kommenden Wochenende verbreitet bei Stufe 3 und 4 (mittel bis hoch). Wer also in der kommenden Zeit Urlaub in Deutschland plant, sollte sich der Gefahr bewusst sein.

Urlaub: Hier ist die Gefahr besonders hoch

Der Waldbrandgefahrenindex (WBI) des DWD stuft die Gefahr für Waldbrände ein. Der Index stuft die Gefahr in fünf Stufen ein:

  • 1 (weiß): sehr geringe Gefahr
  • 2 (gelb): geringe Gefahr
  • 3 (orange): mittlere Gefahr
  • 4 (rot): hohe Gefahr
  • 5 (violett): sehr hohe Gefahr

Die Stufe 5 ist somit die höchste Waldbrandgefahrenstufe. Auf Deutschland-Karten erkennt man so sofort, in welchen Regionen die Gefahr am höchsten ist. Auf der Karte von Sonntag (11. Juni) wird deutlich, dass die Gefahr für Walbrände steigt. Vor allem im Nordosten Deutschlands ist die Waldbrandgefahr hoch. Die Gebiete sind hier meist rot bis violett, entsprechen einem Indexwert von vier bis fünf. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Region Berlin-Brandenburg besteht ein großes Risiko, dass es zu Waldbränden kommt.

Urlaub: „Verschärfung zu erwarten“

Und die Gefahr reist nicht ab: Auch für die kommenden Tage sieht die Deutschland-Karte laut WBI rot. Über die Seite des Deutschen Wetterdienstes erfährst du, in welchen Regionen die Waldbrand-Gefahr besonders hoch sind.

Der DWD rechnet damit, dass sich die aktuell heiße Wetterlage auch noch die nächsten zehn Tage fortsetzen könne. Vor allem im Norden seien kaum Niederschläge zu erwarten. „Eine Verschärfung beziehungsweise Ausweitung der Trockenheit ist deswegen zu erwarten“, lautet die Prognose des DWD.

Welche Rechte haben Urlauber?

Was also tun, wenn ein Urlaub in genau diese Gefahren-Regionen geplant oder bereits gebucht ist? Zunächst gilt es, zwischen Pauschal- und Individualreise zu unterscheiden. Bei einer Pauschalreise können Urlauber unter Umständen kostenlos davon zurücktreten. „Der Reiseveranstalter muss dann den Preis zurückzahlen“, so Reiserechtsanwalt Paul Degott gegenüber „reisereporter“. Ein Waldbrand gilt als außergewöhnlicher Umstand.

Darauf können sich aber laut „reisereporter“ nur Urlauber berufen, wenn diese in unmittelbarer Nähe zum Urlaubsort sind und konkrete Beeinträchtigungen wie Ascheregen oder Evakuierung bestehen. Wer schon bereits vor Ort ist, kann die Reise bei seinem Reiseveranstalter vorzeitig kündigen. Die Mehrkosten für die verfrühte Rückreise müssen dann Reisende und Veranstalter untereinander aufteilen, so Degott. Es bestünden außerdem Minderungsansprüche.


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Für alle künftigen Urlauber gilt: Die reine Angst vor Waldbränden rechtfertige keinen kostenlosen Rücktritt, so Degott. Die Waldbrand-Gefahr am Urlaubsort sollte also regelmäßig überprüft werden. Außerdem könne nicht vom Recht auf kostenlose Stornierung Gebrauch gemacht werden, wenn die Brände weit weg vom Urlaubsort sind.