Der Winter scheint in Deutschland angekommen zu sein: Hagel, Regen und Schneetage wechseln sich ab. Doch wer jetzt in den Urlaub flüchten will und schon die Koffer gepackt hat, sollte aufpassen.
Denn es gibt eine unerwartete Wendung, die die Reisepläne mancher über den Haufen werfen könnte: Der US-Reiseführer „Fodor’s Travel“ schlägt Alarm und setzt gleich mehrere Top-Reiseziele auf die „No Travel List 2025“.
Urlaub: Reisemagazin warnt vor Spanien – das sind die Gründe
So werden die Urlaubs-Fans vor allem vor Spanien gewarnt. Doch welche Orte sind genau gemeint? Nun, Mallorca, die Kanarischen Inseln und Barcelona. In diesen beliebten Ferienparadiesen ist der Massentourismus auf dem besten Weg, nicht nur den Urlaubern, sondern auch den Einheimischen das Leben schwer zu machen.
Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Auf den Kanaren macht der Tourismus rund 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. 2023 ließ der Inselurlaub die Kassen mit 16,9 Milliarden Euro klingeln. Und auch Barcelona steht nicht schlecht da: 9,6 Milliarden Euro flossen im selben Jahr in die katalanische Hauptstadt.
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Doch hier kommt der Haken: Wo viel Geld reinfließt, kommen auch viele Menschen hin – und der Massentourismus hat seine Schattenseiten. Während sich die Strände und Straßen zur Hauptsaison extrem füllen, wird auch die Infrastruktur überlastet und die Müllberge türmen sich.
Dazu kommen steigende Lebenshaltungskosten und die schleichende Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen. Denn in Barcelona sind mittlerweile 10.000 Airbnb-Inserate online – und die Mieten für eine durchschnittliche Wohnung sind in den letzten zehn Jahren um etwa 68 Prozent gestiegen.
Bevölkerung wehrt sich gegen Massentourismus
Da ist es kaum verwunderlich, dass der Massentourismus für die lokale Bevölkerung immer mehr zu einer Belastung wird. Und die Reaktionen sind inzwischen unübersehbar. Im Sommer 2023 gingen die Bewohner von Mallorca, den Kanaren und Barcelona auf die Barrikaden – im wahrsten Sinne des Wortes.
Auf Plakaten war zu lesen: „Touristen, geht nach Hause!“ und „Euer Luxus ist unser Untergang.“ In Barcelona schossen laut „Express“ einige Einheimische mit Wasserpistolen auf Touristen.
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Doch keine Panik: „Fodor’s Travel“ ruft nicht zum Boykott auf. Vielmehr geht es um einen Aufruf zum nachhaltigen Tourismus. Der soll dafür sorgen, dass auch künftige Generationen in den Genuss dieser Reiseziele kommen können, ohne dass die Einheimischen ihren „Urlaub im eigenen Land“ verlieren und die überlaufenen Strände zu einem Albtraum werden.
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Wer also für 2025 noch die Sonne Spaniens genießen möchte, sollte vielleicht lieber auf weniger überlaufene Ecken ausweichen – und beim nächsten Trip nicht nur den Koffer, sondern auch das eigene Reiseverhalten im Blick behalten. Wer weiß, vielleicht ist es an der Zeit, ein wenig „Volare“ zu singen – aber nicht in die Massen, sondern in den nachhaltigen Urlaub, der für alle ein Gewinn ist.