Am Samstag (22. Juli) war noch von Hunderten die Rede, am Sonntag (23. Juli) sind es bereits Tausende Menschen, die vor dem Flammeninferno auf Rhodos gerettet werden müssen. Sie alle werden nun von der griechischen Insel evakuiert. Allerdings befinden sich aktuell auch 20.000 deutsche Urlauber auf der Insel in Griechenland.
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Von ihnen soll nur ein kleiner Teil direkt von den Waldbränden betroffen sein. Das könnte sich bei dem Tempo, mit dem sich die Feuer ausbreiten, jedoch schnell ändern. Dann müssten noch mehr Menschen vor den Flammen in Griechenland fliehen – auch die Urlauber.
Urlaub in Griechenland: Tausende flüchten vor den Flammen
Die Waldbrände auf Rhodos sind außer Kontrolle. Sobald der Wind einmal dreht, sind plötzlich ganze Dörfer und Urlaubsregionen in Gefahr. Einwohner wie Touristen fliehen nun in Scharen von der Insel. Seit Tagen schon breiten sich die Feuer immer weiter aus. Von der Mitte aus sind die Flammen am Samstag (22. Juli) nach Süden und Südosten übergeschlagen.
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Schon zum Abend hin seien 8.000 Menschen über Land und 2.000 weitere mit Booten außer Reichweite der Brände gebracht worden. Da brannten auch schon die ersten Häuser im Dorf Laerma. Zum Schutz der Zivilbevölkerung hat das Außenministerium nun einen Krisenstab eingerichtet, der sich vor allem um die in Hotels und anderen Unterkünften verbleibenden Touristen kümmern soll.
Was bedeutet das für Urlauber?
„Es waren noch nie so viele Dörfer betroffen“, wie eine deutsche Stammtouristin schildert. „Sonst brennt es eher in Richtung Westküste. Diesmal aber kam das Feuer über den Berg nach Südosten.“ In Lachania seien bereits alle auf Habachtstellung. „Ich habe das Wichtigste ins Auto gepackt, Wasser, Futter für meinen Hund. Aber ich warte auf die Anweisungen der Behörden, es hilft ja nicht, kopflos irgendwo hinzufahren.“ Und das im Dunkeln, denn schon seit Stunden habe das Dorf keinen Strom mehr.
Doch freie Unterkünfte sind rar gesät während der Hauptsaison. Wo sollen all die flüchtenden Menschen unterkommen? Wie der Staatssender ERT berichtete, soll eine Fähre zumindest einigen Unterschlupf bieten.
„Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20 000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil“, so eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV). „Für die Evakuierten sind Sammelpunkte im Norden der Insel geplant, bis die Feuer gelöscht sind. Oberste Priorität hat der Schutz von Leib und Leben.“ Reiseveranstalter würden zudem Urlauber über ihre in den nächsten Tagen geplanten Reisen informieren.
Griechenland im Ausnahmezustand
Nicht nur auf Rhodos, auch in anderen Teilen Griechenlands sind Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Sie erhalten sogar Hilfe aus anderen Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Polen Slowakei und Malta. Selbst Frankreich, Italien, Türkei, Zypern, Israel und Jordanien sind mit Löschflugzeugen zur Stelle. Und das womöglich noch länger, wenn man den Meteorologen Glauben schenken mag.
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Denn die aktuelle Hitzewelle, die die Brände ausgelöst hat, könnte auch in der kommenden Woche kaum abbrechen. Am Mittwoch (26. Juli) erwartet das Land einen neuen Hitzerekord mit 46 Grad im Süden. „Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor“, warnt ein Sprecher der Feuerwehr. (mit dpa)