Das Alpenpanorama im Kurort Garmisch-Partenkirchen zieht Jahr für Jahr zahlreiche Urlauber nach Bayern. Die Kraft der Elemente hat dort zahlreiche spektakuläre Landschaften geschaffen – wie etwa die Partnachklamm.
Die 700 Meter lange und bis zu 80 Meter tiefe Schlucht, durch die der namensgebende Wildbach Partnach fließt, ist ein wahrer Hotspot für Touristen, die Urlaub im südlichsten Zipfel von Bayern machen. Bis zu 2.200 Besucher am Tag besuchten die Klamm in diesem Sommer – und nicht alle halten sich an die Regeln vor Ort.
Urlaub in Bayern: Dreiste Ticket-Masche
Denn der Eintritt in die Partnachklamm ist nicht kostenlos. Erwachsene müssen bis zu 7,50 Euro zahlen, um die Schlucht besichtigen zu dürfen. Doch das ist einigen Besuchern offenbar zu teuer, weswegen sie zu dreisten Tricks greifen. Rudi Achtner, Abteilungsleiter Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen, hat da schon einiges miterlebt.
Besonders schockiert ihn ein Trend beim Online-Ticketkauf. „Mir ist das aufgefallen, als ich mir die Verkaufsprotokolle angeschaut hab“, berichtet er. „Da waren auf einmal fünf Hunde, die hintereinander in die Klamm gegangen sind.“ Moment – Hunde?
Tatsächlich. Es ist nämlich so: Wer seinen Hund mit in die Klamm nehmen will, muss für zwei Euro ein extra Hunde-Ticket dazu buchen. Offenbar war es aber auch möglich, online einfach nur Hunde-Tickets ohne ein dazugehöriges Erwachsenenticket zu kaufen. So schummelte sich beispielsweise eine fünfköpfige Gruppe ohne Hund in die Klamm – mit fünf Hunde-Tickets für insgesamt zehn Euro statt 37,50 Euro. Jetzt will Achtner beim Buchungssystem nachbessern und solche Lücken schließen.
Die Empörung über den Betrug geht sogar bis in die Lokalpolitik, wie der „Merkur“ berichtet. Bürgermeisterin Elisabeth Koch von der CSU ist fassungslos: „Die Leute werden immer unverschämter.“
Besucher denken sich dreiste Maschen aus
Denn der Hunde-Trick ist nicht die einzige Masche. Beispiel: Verlängerte Ticketgültigkeit. Wer ein Ticket kauft, aber nicht direkt Zeit hat, kann es auch bis zu fünf Tage nach dem Kauf noch einlösen. Was machen die Besucher? Gehen sofort nach dem Kauf in die Klamm und verschenken das noch tagelang gültige Ticket einfach an den nächsten Besucher. „Das bedeutet für uns einen Einnahmeverlust“, betont Achtner.
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Dass die Leute überhaupt versuchen, bei so etwas Banalem wie beim Klammeintritt zu betrügen, stößt Achtner bitter auf. „Muss ich jetzt dann da hinten auch noch jemand hinstellen, der die Tickets kontrolliert“, ärgert er sich. „Wenn sich das häuft.“