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Urlaub auf Mallorca: Wir gingen in Palma spazieren – es passierte immer wieder

Für die meisten Mallorca-Urlauber darf der Besuch in Palma nicht fehlen. Doch das ist alles andere als ein Spaß, wie wir selbst erlebt haben.

Derzeit machen abertausende Menschen Urlaub auf Mallorca. Das macht sich auch in Palma bemerkbar.
© Vanessa Schubert/DER WESTEN

Mallorca hat die Touristen satt. Protest gegen Massentourismus an der Playa de Palma

Kaum ein Ort kann so viel Tourismus vorweisen wie Mallorca. Gerade Deutsche sehen Mallorca häufig als Erweiterung Deutschlands. Die Mallorquiner sehen das möglicherweise etwas anders.

Derzeit machen Abertausende Menschen Urlaub auf Mallorca. Hauptsächlich besteht ihr Urlaubsprogramm darin, am Strand in der Sonne zu liegen und bei der Hitze auf der Insel immer wieder Abkühlung im Wasser zu suchen – wobei das aktuell schwer möglich ist (mehr dazu hier). Oder aber Party in einem der unzähligen Beach Clubs auf der Insel oder im berühmten Bierkönig sowie dem Megapark an der Playa de Palma zu machen.

Für die meisten Menschen, die Urlaub auf Mallorca machen, darf zudem eine Aktivität nicht fehlen: der Besuch in Palma de Mallorca, der Hauptstadt der Insel. Und auch wir haben an einem Freitagmorgen im August einen Ausflug in die Stadt gewagt! Sehr zu unserem Leidwesen.

Urlaub auf Mallorca: Pflichtprogramm „Spaziergang durch Palma“

Es ist Freitag, der 16. August auf Mallorca und die sengende Hitze der vergangenen Wochen hat endlich eine Pause eingelegt! Es ist das erste Mal in unseren vier Wochen auf der Insel, dass das Thermometer unter die 30-Grad-Marke gewandert ist. Seit Mittwoch (14. August) sorgt ein Sturm auf der Insel für ordentlich Chaos. Statt Playa und Sonne müssen sich die Menschen, die Urlaub auf Mallorca machen, anders beschäftigen. Und was liegt da näher, als in die Stadt zu fahren und sein Geld beim Shoppen auszugeben?

Wenn es auf Mallorca regnet, ruft die Lokalpolizei Palmas im Sommer die Operation „Wolke“ aus. Denn dann strömen die Menschenmassen nur so in die Stadt und der Verkehr rund um und in Palma bricht regelrecht zusammen. Und auch wir standen eine ganze Weile mit dem Bus von S’Arenal nach Palma im Stau und das, obwohl wir schon am Morgen gegen 10 Uhr los sind!

Voll, voller, Palma de Mallorca

In Palma angekommen starten wir unseren Ausflug in die Stadt mit einem Kaffee. Die Caféterrassen sind bereits gut gefüllt. Wird ein Platz leer, dauert es keine Minute und die nächsten Gäste haben sich schon den freien Tisch gekrallt. Dann geht es los ins Herzstück von Palma: ihrer Altstadt. Die Carrer de Colom ist die Einkaufsstraße im Zentrum Palmas. Sie führt über die Plaza Mayor und geht über in die Carrer Sant Miquel. Und hier sind wir im absoluten Epizentrum des Massentourismus in Palma de Mallorca angekommen.

Viele Menschen, die Urlaub auf Mallorca machen, gehen dabei mindestens einmal in Palma spazieren.
Viele Menschen, die Urlaub auf Mallorca machen, gehen dabei mindestens einmal in Palma spazieren. Foto: Vanessa Schubert/DER WESTEN

Die Straße ist rechts und links gesäumt von Läden. Immer wieder schlendern Menschen aller möglichen Nationalitäten in die Läden hinein und wieder hinaus. Eine Welle an Touristen schwimmt wahrlich durch die enge Altstadt. Man wird ständig angerempelt und Menschen laufen einem direkt vor und über die Füße. Überall stehen Menschen mitten im Weg – ein Spaziergang ist in dieser Gegend Palmas eher ein Slalom als ein Geradeausgehen. „Sorry“, „‚Tschuldigung“ – ertönt es ständig von allen Seiten – nachdem sich die Leute alle irgendwie gegenseitig anrempeln.

Füßetreten statt Shoppen

Hat man sich selbst in einen der vielen Läden gerettet, geht es hier geradezu weiter. Immer wieder wird man während des Shoppens angerempelt. Sogar auf die Füße wurde uns mehrmals getreten. Ohne Absicht, aber dennoch nicht angenehm! Es ist einfach zu voll hier. Die Warteschlangen vor den Umkleidekabinen sind natürlich ebenfalls ellenlang. Bis man eine freie Kabine ergattert hat, fehlt meistens schon die Lust, das Kleidungsstück der Begierde anzuprobieren. Einige Menschen werfen sich die Kleidung direkt im Laden über – und stehen dann sofort jemand anderem im Weg.


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In einem Klamottenladen hören wir, wie sich eine Mallorquinerin mit einer Angestellten unterhält. Es ist die einzige Konversation auf Spanisch, die wir an diesem Morgen in Palma mitbekommen. Die Kundin erzählt, dass sie einen Umweg gegangen ist, um es überhaupt in den Laden zu schaffen. Die Verkäuferin antwortet daraufhin, sie wundere sich auch über diese neue Form extremer Menschenmassen an diesem Tag.


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