Veröffentlicht inVermischtes

Würzburg: Nach Messer-Bluttat – Gericht erklärt Angreifer für schuldunfähig!

Würzburg: Nach Messer-Bluttat – Gericht erklärt Angreifer für schuldunfähig!

Würzburg.jpg
Drei Frauen sind bei der Messerattacke in Würzburg getötet worden. (Archivbild) Foto: dpa

Würzburg. 

Drei Frauen sind bei einer brutalen Messer-Attacke in Würzburg vor fünf Monaten, am 25. Juni, gestorben.

Mehrere Menschen wurden zudem verletzt. Dass es in Würzburg nicht noch mehr Opfer gegeben hat, lag vermutlich auch an der Zivilcourage einiger Einwohner, die den mutmaßlichen Täter mit Stühlen und Tischen in Schach hielten, bis die Polizei auftauchte.

Nach blutiger Messer-Attacke in Würzburg gilt mutmaßlicher Täter als schuldunfähig

Nun haben Gutachter entschieden: Der 32-Jährige gilt als schuldunfähig. Er leide an einer schwerwiegenden, psychischen Erkrankung.

Vor rund einem Monat habe der Beschuldigte in einer Vernehmung ausgesagt, dass ihn Stimmen in seinem Kopf zu den Bluttaten gezwungen hätten.

Beschuldigter gelte keineswegs als unschuldig

Diese Entwicklung bedeute nicht, „dass seitens der ermittelnden Stellen Zweifel an der Täterschaft des Beschuldigten bestehen oder er unschuldig ist“, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft. Der Mann sei seit dem 20. Juli per einstweiligem Beschluss in einer Psychiatrie untergebracht. Angesichts des Sachstandes werde bis Ende 2021 die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik beantragt.

Darüber muss dann aber das zuständige Landgericht Würzburg in einer Hauptverhandlung entscheiden.

————————————

• Mehr Themen:

Würzburg: Gedenkfeier in Erinnerung an Opfer der Messerattacke „Trauer wird niemals enden“

Corona: Mann richtet Tankstellen-Mitarbeiter hin – weil er eine Maske tragen sollte

Hochzeit: Brautpaar erhält traurige Nachricht – dann fasst es einen Entschluss

————————————-

Die Ermittler gehen außerdem davon aus, dass es keine Mittäter oder Mitwisser gegeben hat.

Islamistisches Motiv werde ausgeschlossen

Auch für eine islamistische Motivation gibt es keine Hinweise, teilten Generalstaatsanwaltschaft München und Bayerisches Landeskriminalamt (LKA) am Freitag zusammen in München mit. Am Morgen waren die Angehörigen der Opfer sowie die Verletzten über den aktuellen Ermittlungsstand informiert worden.

—————————-

Die Tat zusammengefasst:

  • In Würzburg gab es einen tödlichen Messerangriff
  • dabei sind laut Polizei drei Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren getötet worden
  • der Täter wurde von der Polizei angeschossen und verhaftet
  • der Angreifer stammt aus Somalia und wohnte zuletzt in Würzburg
  • der Mann war in den vergangenen Monaten mehrmals psychisch auffällig, wurde erst vor wenigen Tagen eingewiesen
  • unfassbaren Mut bewiesen einige Würzburger Passanten, die sich dem Täter in den Weg stellten und möglicherweise eine noch größere Zahl an Opfern verhinderten

—————————-

Am 30. September sei der Beschuldigte im Beisein seines Rechtsanwalts durch Ermittler der Soko Main und der Generalstaatsanwaltschaft vernommen worden. Dabei habe dieser den Tatablauf vom 25. Juni dieses Jahres detailliert geschildert.

Der Mann, der seit 2019 in Würzburg lebt, kam 2015 aus Somalia als Asylbewerber ins Land und steht unter subsidiärem Schutz. (fb/dpa)