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Zeitumstellung: Experten-Forderung regt alle auf – „Unglaublich frustrierend“

Abschaffung der Zeitumstellung – aber was dann? Dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit? Die Fronten sind verhärtet.

zeitumstellung ärger
© IMAGO/Christian Ohde

EU-Parlament stimmt für Abschaffung der Zeitumstellung

Das EU-Parlament hat für eine Abschaffung der Zeitumstellung 2021 gestimmt.

Kaum ein Thema sorgt immer und immer wieder verlässlich für dieselben kontroversen Diskussionen wie die Zeitumstellung. Jedes Jahr aufs Neue – oder besser gesagt: Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst – kommt die Frage auf, warum der Wechsel zwischen Sommerzeit und Winterzeit nicht längst abgeschafft worden ist.

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Eigentlich hat das EU-Parlament schon im Jahr 2019 beschlossen, dass es mit der ständigen Zeitumstellung zu Ende gehen soll. Doch so einfach ist das nicht. Zum einen haben die Länder in Europa wegen ihrer geographischen Lage sehr unterschiedliche Interessen (>>> hier die Einzelheiten), die schwer in Einklang zu bringen sind. Zum anderen gibt es aber auch einen handfesten Konflikt zwischen dem, was Fachleute für sinnvoll halten, und dem, was die Menschen wollen. Aber der Reihe nach.

Zeitumstellung abschaffen – aber welche Zeit soll bleiben?

In Kürze hält wieder die Winterzeit Einzug. Mit der Zeitumstellung am letzten Oktober-Wochenende (die Uhren werden um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt) gewinnen wir eine Stunde. Klingt doch erst einmal gut. Und wenn es nach den Experten ginge, sollten wir auch dabei bleiben, wenn die Zeitumstellung wirklich abgeschafft wird. Denn was wir als „Winterzeit“ bezeichnen, ist eigentlich die „Normalzeit“.

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Schlafforscher betonen, dass diese Zeit beziehungsweise der damit verbundene Hell-Dunkel-Rhythmus dem menschlichen Organismus viel besser entspricht als die Sommerzeit. Morgens früher hell – der Körper wird schneller aktiv. Abends früher dunkel – der Mensch kann gut einschlafen.

Forscher für Winterzeit, Bürger für Sommerzeit

In einem Bericht des „SWR“ erklärt Schlaf-Forscher Albrecht Vorster von der Universitätsklinik für Neurologie (Bern), was landauf, landab die meisten Experten zu dem Thema denken: Die Winterzeit sei die Normalzeit, bei der die Sonne mittags um 12 Uhr ihren höchsten Punkt erreiche. Dabei gehe die Sonne im Jahresmittel um 6 Uhr morgens auf und um 18 Uhr abends unter. Durch die 1980 eingeführte Sommerzeit würden wir diesen Rhythmus verschieben – mit heftigen Folgen. Der Bio-Rhythmus gerate durcheinander, insbesondere nach der Umstellung auf Sommerzeit (nachts eine Stunde weniger) würden nachweislich mehr Krankenhaus-Einweisungen gezählt. Beim Umstieg auf Winterzeit wiederum steige die Häufigkeit von Wild-Unfällen im Straßenverkehr, weil die Autofahrer plötzlich zu anderen Zeiten unterwegs sind.

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Doch Forschung hin oder her – viele Menschen bewerten das Thema völlig anders. Das zeigt nicht nur eine Umfrage der EU, sondern sehr anschaulich eine Diskussion im Online-Netzwerk Reddit. Ewige Winterzeit? „Das wäre unglaublich frustrierend“, kommentiert ein Nutzer die Forscher-Forderung. Ein weiterer Befürworter einer dauerhaften Sommerzeit stimmt direkt zu: „Hab‘ keine Lust, dass die Sonne im Sommer um kurz nach 4 schon aufgeht, sondern genieße die Sommerabende mit langer Sonne.“ Und noch ein Gegner der Winterzeit: „Entweder ausschließlich Sommerzeit oder Zeitumstellung, ist auch meine Meinung. Wieso wollen alle Sonne, wenn sie in der Arbeit sitzen, und nicht länger am Nachmittag oder Abend?“

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Da gibt ein anderer Nutzer das hier zu bedenken: „Problem ist eher, dass ein paar an der Winterzeit festhalten, damit es im Winter eine Stunde früher hell ist. Vermutlich Bauarbeiter, Bauern usw., die halt früh ‚raus müssen.“


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Es gibt aber auch Leute, die das ganze Thema Zeitumstellung herzlich wenig bewegt. So wie dieser Reddit-Nutzer: „Ich bin ja der Meinung, dass man tiefwurzelnde psychische oder körperliche Probleme hat, wenn einen diese eine Stunde so arg aus der Bahn wirft. Nicht mal meine Oma mit 89 und künstlicher Herzklappe merkt davon was.“