Eine Runde Tacos, aufgetischt bei einer Party, haben den Chef eines Zoos im mexikanischen Chilpancingo den Job gekostet. Als Füllung für die Tacos wurde Ziegenfleisch verarbeitet, und dem Boss wird vorgeworfen, er hätte dafür vier afrikanische Zwergziegen aus dem Zoo schlachten lassen.
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Als die Vorwürfe Mitte Januar bekannt wurden, musste der Mann seinen Job räumen. Die Vorwürfe gegen José Nava wiegen schwer. In seiner Amtszeit sollen schon vorher mehrere Tiere verschwunden sein, darunter ostafrikanische Watussi-Rinder, ein Zebra, ein Jaguar, ein Kojote, zehn Reptilien, ein Jaguarundi (eine kleine Puma-Art, Anm. der Redaktion), ein Ara und ein Rotschwanzfalke.
Zootiere vertauscht gegen Mikrowellen?
Wie das Magazin „Vice“ zuerst berichtete, soll Nava sie einfach an Privatpersonen verkauft oder getauscht haben – beispielsweise gegen eine Mikrowelle oder Soundanlagen. Weitere Tiere sollen misshandelt worden sein. Auch wegen Veruntreuung von öffentlichen Zuschüssen wird gegen ihn ermittelt.
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Die geschlachteten Ziegen, so sieht es der Chef der örtlichen Umwelt-Behörde, FernandoRuiz Gutierrez, seien nur die jüngsten Opfer in einer Reihe von Grausamkeiten gewesen. „Die vier Tiere wurden auf dem Zoogelände geschlachtet, gekocht und dann serviert. Damit wurde die Gesundheit der Menschen aufs Spiel gesetzt, die sie aßen. Denn diese Tiere waren nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.“
Zoo-Chef spricht von „Schmutzkampagne“
Der gefeuerte Zoochef wies die Vorwürfe bei einer von ihm einberufenen Pressekonferenz zurück. Zwar hätten die Zoo-Angestellten bei der Party tatsächlich Tacos gegessen – jedoch aus ganz normalen Ziegenböcken aus seinem Privatbesitz, nicht aus Zwergziegen aus dem Zoo.
José Nava sieht sich als Opfer einer Kampagne des Leiters der Umweltbehörde. Er unterstellt ihm persönliche Motive. Er sagt, Gutierrez habe die Ermittlungen gegen ihn begonnen, um seinen eigenen Neffen als neuen Zoo-Chef einzusetzen.