Für einige sind Münzen nicht nur ein einfaches Zahlungsmittel, das man im Portemonnaie findet. Es gibt unzählige Sammler, die Münzen über Jahre in Sammelheften aufbewahren oder sogar in Vitrinen präsentieren, damit sie keinen Schaden nehmen. Für diese Münzen mussten sie mitunter viel Geld auf den Tisch legen. Die Grace Kelly 2-Euro-Gedenkmünze aus Monaco kostet zum Beispiel schnell mehrere Tausend Euro. Sie war lange Zeit eine der teuersten 2-Euro-Münzen. Aber auch andere Münzen können viel Geld bringen. Manchmal reicht es sogar schon aus, sie in guter Qualität zu besitzen. Alte D-Mark-Münzen mit polierter Platte zum Beispiel bringen mehrere hundert Euro. Es geht aber auch in die andere Richtung: Münzen mit Fehlprägungen, also offensichtlichen Unebenheiten und Fehlern, sind mitunter sogar noch beliebter bei Sammlern. Aber ist das auch bei der 2-Euro-Münze aus Luxemburg mit Fehlprägung der Fall?
Egal welche Münze du besitzt: Sollte dir daran eine unübliche Prägung auffallen, solltest du sie unbedingt genauer unter die Lupe nehmen – und im nächsten Schritt einen Experten zurate ziehen. In den Prägestätten von Umlaufmünzen kommen Fehler nicht häufig vor. Umso seltener ist es, dass man eine Euromünze mit Fehlprägung im eigenen Portemonnaie findet. Das macht sie auch so begehrt. Denn beim Handeln mit Münzen gilt oft: Je seltener eine Münze ist, umso wertvoller ist sie.
2-Euro-Münze: Dieses Bild ziert die Motivseite in Luxemburg
2002 führte Luxemburg den Euro als offizielle Währung ein und löste damit die ehemalige Währung, den luxemburgischen Franken, ab. Seitdem werden die Münzen des Großherzogtums in den Prägestätten in den Niederlanden und in Frankreich hergestellt. Nach Deutschland finden sie den Weg deshalb nur selten, obwohl die Umlaufmünzen auch bei uns problemlos als Zahlungsmittel gelten. Auf einer in Deutschland geprägten 2-Euro-Münze sieht man den Bundesadler. Bei der luxemburgischen 2-Euro-Münze ist auf der linken Seite ein Porträt des Großherzogs Henri von Luxemburg zu sehen. Rechts daneben steht „Lëtzebuerg“, das luxemburgische Wort für die Bezeichnung des Landes und die Jahreszahl, in dem die Münze geprägt wurde. Das Staatsoberhaupt ist auch auf den restlichen Münzen des Landes zu sehen.
Das sind 2-Euro-Gedenkmünzen aus Luxemburg wert
Das zeigt sich auch, wenn man einen Blick auf die Münzen in Luxemburg wirft. Neben Großherzog Henri, der auf herkömmlichen Umlaufmünzen des Landes zu sehen ist, gibt es immer wieder Gedenkmünzen. Auf ihnen zieren andere Mitglieder des Großherzogtums die Motivseite. Gedenkmünzen werden bis zu zweimal pro Jahr herausgegeben und sollen an Jahrestage, wichtige Persönlichkeiten oder Sehenswürdigkeiten des Landes erinnern. Eine davon wurde 2012 zur Prinzenhochzeit herausgegeben. In diesem Jahr heirateten Erzgroßherzog Guillaume von Luxemburg und Gräfin Stéphanie de Lannoy. Eine Besonderheit der Münze ist das Pixelbild auf der Motivseite. Oft werden Motive auf die Münze geprägt und stehen deshalb hervor. Das Pixelbild des Brautpaares allerdings ist flach auf die Münze gedruckt.
Auf der Gedenkmünze des Paares spielt auch der Großherzog eine Rolle. Er ist auf der linken Seite abgebildet. Dass er gemeinsam mit ihnen auf der Gedenkmünze zu sehen ist, ist kein Zufall. In Luxemburg regelt ein Gesetz, dass der Großherzog auf jeder Münze abgebildet ist. Eine weitere Gedenkmünze ist die des Großherzogs Wilhelm III. Zum Anlass des 200. Jahrestages seines Geburtstags wurden 2017 300.000 Stück geprägt. Auch hier sieht man wieder den Großherzog Henri auf der linken Seite. Rechts daneben ziert das Porträt des ehemaligen Großherzogs in Uniform die Münze. So imposant die Gedenkmünzen auch wirken, unter Sammlern sind sie nicht viel wert. Auf verschiedenen Portalen findet man die Gedenkmünze zur Prinzenhochzeit sowie die Münze zum Jahrestag des Großherzogs Wilhelm III. für sechs bis 12 Euro. Auch beim Wert der normalen 2-Euro-Münze aus Luxemburg sieht es ähnlich aus.
2-Euro-Münze aus Luxemburg mit Fehlprägung: Ein seltener Fund
Fehlprägungen sind bei Sammlern häufig besonders beliebt. Grundsätzlich gilt für den Wert einer Euromünze: Je offensichtlicher und seltener die Fehlprägung ist, umso höher ist der Wert dieser Münze in der Regel. Vor einigen Angeboten ist allerdings Vorsicht geraten. Das weiß auch Guy Franquinet, öffentlich bestellter und vereidigter IHK-Sachverständiger für Deutsche Münzen ab 1871 und Euro-Umlaufmünzen. Nicht alle Internet-Angebote von Münzen mit vermeintlichen Fehlprägungen seien seriös, erklärt er. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man sich am besten an offizielle und unabhängige Münzen-Kenner wenden und verschiedene Angebote einholen. Ist man einmal in Besitz einer Münze mit Fehlprägung, muss man das erst einmal erkennen. Denn es gibt verschiedene Arten von Fehlprägungen. Bei Euromünzen kommen sie allerdings nur selten vor. Umso wertvoller sind sie.
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Am häufigsten ist die Stempeldrehung. Dabei steht das Motiv der Münze auf dem Kopf. Ist das Münzbild nicht komplett mittig, spricht man von einer Dezentrierung. Auch die Doppelprägung verursacht ein leicht schiefes Münzbild. Bei dieser Fehlprägung wurde der Stempel allerdings nicht nur dezentral aufgesetzt, sondern auch zweimal hintereinander auf den Rohling geschlagen. Bei Doppelsenkungen ist es ähnlich. Hier sind allerdings nur Teile des Münzbildes doppelt zu sehen. In einigen Fällen kann das Bild einwandfrei und nur die Konturen spiegelverkehrt sein. Dann spricht man von einer Lichtenrader Prägung. Besonders auffällig wird die Fehlprägung, wenn ein komplett falscher Wert auf der Münze zu finden ist. Auch wenn es im Internet einige Angebote der 2-Euro-Münze aus Luxemburg mit einer Fehlprägung gibt, sind keine offiziellen Fehlprägungen der Münze bekannt. Vor diesen Angeboten sollte man sich also besser hüten und im Zweifel einen Experten zurate ziehen.
Anders sieht es bei D-Mark-Münzen aus: Von den 50-Pfennig Stücken sind einige mit Fehlprägung in Umlauf geraten. Auf den ersten Blick ist der Fehler unscheinbar. Wenn man ihn einmal kennt, könnte er jedoch nicht eindeutiger sein.