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Volksschauspielerin Edith Hancke war die kesse Berlinerin

Volksschauspielerin Edith Hancke war die kesse Berlinerin

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Foto: imago/Scherf
Sie maß nur 1,53 Meter. Dennoch gehörte die Berlinerin zu den größten Stars der Bundesrepublik. Edith Hancke hatte Herz und Humor.

Berlin. 

Wie sich Menschen irren können! Als Edith Hancke, gerade 18, bei einer Berliner Schauspielschule vorsprach, beschied sie ein Prüfer ungnädig: „Wenn sie ins Theater wollen, müssen sie sich an der Kasse eine Karte kaufen.“ Die zierliche Frau beeindruckte die herbe Kritik nicht. Im Gegenteil: „Püppi“, wie sie Familie und Freunden nannten, fühlte sich herausgefordert. Die Kleine gehörte bald zu den größten Stars der jungen Bundesrepublik.

Für 50 Produktionen auf der Leinwand und auf dem Bildschirm stand Edith Hancke vor der Kamera. Dazu gehörte schlichte Unterhaltung. Zuletzt war sie 2009 an der Seite von Christine Neubauer in der ARD-Komödie „Schaumküsse“ zu sehen.

Markenzeichen waren Piepsstimme und Berliner Akzent

Hancke zeichnete sich aber auch durch eine große Bühnen-Präsenz aus – ihrer Körpergröße von nur 1,53 Meter zum Trotz.

Ihre Markenzeichen waren ihre piepsige Stimme, die sie einer missglückten Mandeloperation zu verdanken hatte, und ihr schnoddriger Berliner Akzent. Die Volksschauspielerin verkörperte die selbstbewusste, skeptische Frau, die sich nichts vormachen ließ und widrige Situationen mit Humor meisterte.

Das galt auch für ihre letzten acht Lebensjahre, in denen sie – letztlich vergeblich – gegen den Krebs kämpfte. Hancke wurde 86 Jahre alt.