Ein Gericht in Amsterdam hat entschieden, dass die Walfischdame „Morgan“ nicht ins Delfinarium von Teneriffa gebracht werden darf.
Amsterdam.
Orca „Morgan“ bleibt in den Niederlanden. Vorläufig. Die Schwertwaldame war im vergangenen Jahr vor der niederländischen Küste abgemagert gefangen, von Tierschützern gerettet und ins Delfinarium von Harderwijk verfrachtet worden. Ein Amsterdamer Gericht gab einer einstweiligen Verfügung statt, die Tierschützer angestrengt hatten. Denn die Haager Regierung hatte im Juni grünes Licht gegeben, um ,,Morgan‘‘ in den Vergnügungspark ,,Loro Parque‘‘ auf Teneriffa zu überführen, wo die Orca-Dame ,,Morgan‘‘ eine Touristenattraktion werden sollte. Dagegen protestierten Tierschützer.
Tierschützer wollen Orca auswildern
Sie klagten gegen die geplante ,,Auslieferung‘‘ des Walfisch-Weibchens an Spanien. Ihre Argumentation: „Morgan“ müsse wieder ausgewildert werden. Nur dann habe die Orca-Dame eine Chance, zu überleben.
Diese Behauptung ist umstritten. Denn es gibt auch Tierschützer und Tierärzte, die meinen, ,,Morgan‘‘ habe in freier Wildbahn überhaupt keine Chance zu überleben. Zu dieser Fraktion gehören auch die Betreiber des Delfinariums in Harderwijk, einem privat betriebenen Abenteuerland mit dem größten Meerestierpark Europas. Das hat natürlich ein Eigeninteresse. Es möchte ,,Morgan‘‘ weiterhin als springende Attraktion für die Besucher behalten.
Zusammenarbeit von Delfinarium, Regierung und Aktivisten angeordnet
Nach Ansicht des Gerichts sind weitere Forschungen nötig, um eine Lösung in dem Fall zu finden. Deshalb ordnete es eine Zusammenarbeit von Delfinarium, Regierung und Aktivisten an. Die Umweltschützer feierten das Urteil als beispiellosen Sieg, auch wenn ihr Wunsch nach Auswilderung zunächst unerfüllt bleibt.