- Nach der Hitze kommen die Unwetter
- Doch was tun, wenn man von einem Gewitter draußen überrascht wird?
Berlin.
Der Himmel zieht sich zu, es donnert und grollt, grelle Blitze zucken auf – klare Anzeichen dafür, dass ein Gewitter aufzieht. Gerade im Sommer kann das richtig heftig ausfallen.
Doch was tun, wenn man draußen von so einem Unwetter überrascht wird? Es gibt viele Mythen rund um das Thema, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein können.
Wir klären auf: Das solltest du bei Gewitter auf keinen Fall machen – und so verhälst du dich richtig.
1. Mythos: Im freien Gelände flach auf den Boden legen
Mach das auf gar keinen Fall! Denn: „Wer sich lang auf den Boden legt, bietet dem Blitz eine große Angriffsfläche“, erklärt ein Experte der R+V-Versicherung.
Stattdessen sollte man sich lieber einen Platz in einer Vertiefung oder unter einem Felsvorsprung suchen. Dort sollte man sich so klein wie möglich machen, also in die Hocke gehen, Beine umklammern und Kopf senken.
„Wenn ein Blitz im Boden einschlägt, verteilt sich der Strom in alle Richtungen. Da der Boden Strom aber nur schlecht weiterleitet, sucht er einen anderen Weg mit geringerem Widerstand“, so der Fachmann. Wenn man aber die Beinen spreizen würde, würde der Blitzstrom von dem einen Bein aufgenommen und vom anderen wieder in die Erde abgeleitet. Das nennt man „Schrittspannung“ und sie kann im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen.
Der Experte empfiehlt weiter, dass man zu anderen Personen oder Gegenständen wie Fahrrädern oder Rucksäcken mindestens einen Meter Abstand hält.
—————-
Mehr zum Thema:
Extremsommer: Wochenende bringt 38 Grad und Stau-Alarm
Hitzewelle: Diese vier Grafiken zeigen, warum der Sommer Rekorde bricht
—————-
2. Mythos: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“
Noch so eine falsche Regel. Bei Gewitter sollten Menschen hohe, freistehende Bäume meiden. Dort schlägt der Blitz am ehesten ein – egal ob Eiche oder Buche. Dasselbe gilt auch für alleinstehende Holzmasten oder Zäune.
Stattdessen ist die Gefahr inmitten vieler Bäume im Wald geringer als auf freiem Gelände, so der Gewitter-Experte. Auch dort sollte man in die Hocke gehen und sich klein machen.
3. Mythos: Bei Gewitter nie duschen
Das stimmt, denn sind die Wasserleitungen aus Metall und nicht geerdet, kann das Duschen gefährlich sein, warnt die R+V. Allerdings ist das eigentlich nur noch in älteren Häusern der Fall.
Also wer in einem Altbau wohnt und sich nicht sicher ist: besser auf die Dusche verzichten.
Tipp vom Experten: die 30-30-Regel
Der Experte empfiehlt, sich an die 30-30-Regel zu halten: „Vergehen zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden, ist das Gewitter nah, also rund 10 Kilometer entfernt. Dann ist es ratsam, Schutz zu suchen oder die Schutzhaltung einzunehmen. Und erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz und Donner ist die Gefahr endgültig gebannt.“
Mit diesen Tipps sollte dir nichts mehr passieren! (jha)