Im Grunde sind sie ja nichts weiter als eine besonders ausgeklügelte Socke. Doch für viele steckt eine wahre Wissenschaft dahinter: Sind sie zu weit, rutschen sie, sind sie zu eng, zwicken sie – und das Schlimmste: Immer wieder neigen sie zum Reißen. Wir geben Tipps für die perfekte Strumpfhose.
Schmallenberg.
Strumpfhosen: Im Idealfall liegen sie ganz fein am Bein. So wie eine zweite Haut, nur reiner, makelloser als die erste. Wenn es aber schlecht läuft, dann rutschen sie oder reißen. Rechtzeitig zu den Strumpfhosenzeiten Herbst und Winter erklären wir, wie Damen ihre Beine perfekt in Szene setzen.
Die Herbst-/Winter-Trends
„Bei uns spielen Winterpastelle und Naturtöne eine große Rolle“, sagt Verena Bartl, Produktmanagerin beim sauerländischen Strumpfhersteller Falke. Dann das Thema „starke Frau“. Passend zum maskulin-eleganten Hosenanzug-Trend haben sich auch die Strumpfhosen-Designer in der Herren-Abteilung umgesehen und bringen Glencheck-, Hahnentritt- und Krawattenmuster auf Frauenbeine.
Und wie sieht es in den anderen Häusern aus? Extras wie Goldapplikationen, Glanzfäden und Kristalle tauchen in den Kollektionen des österreichischen Herstellers Wolford auf. Tonangebend sind hier neben den Klassikern ein kräftiges Mohn- und Beeren-Rot oder ein gedämpftes Safran-Gelb. Bei der allgäuischen Marke Kunert sieht man ebenfalls Muster wie Punkte oder Fischgrat, außerdem spezielle Wärmefasern für bitterkalte Wintertage und mehrfarbige Garne.
Matt oder glänzend?
Es ist eine Frage von Typ und Geschmack. Pauschal verteufeln mag Falke-Frau Verena Bartl Modelle mit Glanz jedenfalls nicht, auch wenn ihr Image nicht das beste ist. Für einen leichten Schimmer haben Modeexperten durchaus etwas übrig, für ein Geflimmer, blendender als die Mittagssonne, dagegen nicht. Die Damenwelt teilt sich etwa in 80:20 – 80 Prozent mögen matt lieber, 20 Prozent glänzend. Beispiel roter Teppich: leichter Glanz an den Beinen kann von Problemzonen ablenken, auf der anderen Seite könnten sich aber die Blitze der Kameras ungünstig darin spiegeln …
Ein Muss für jede Frau
Mit dem Bleistiftrock zum Meeting, im Abendkleid zur Gala, in Shorts zum Stadtbummel – bei vielen Gelegenheiten wollen die Beine ins Szene gesetzt werden. Die Falke-Fachfrau rät zu folgenden Modellen, die in jede Schublade gehören: Schwarz, navi und grau in der Stärke 50 DEN, das sind Basics für viele Anlässe und Outfits.
Die Strumpfhose ohne Lochgefahr muss noch erfunden werden. Immerhin gibt es aber inzwischen Garne, die verhindern, dass eine Laufmasche größer wird. Zu erkennen an der Aufschrift „Laufmaschenstopp“.
Stiftung Warentest rät, Strumpfhosen mit Fein- oder Colorwaschmittel schonend zu pflegen, am besten per Hand oder in der Maschine bei 30 Grad, dann aber in einem Wäschesäckchen, damit das empfindliche Material keine Ziehfäden bekommt.
Etwas Hautfarbenes und etwas Schwarzes in 15 bis 20 DEN – sie kaschieren kleine Makel. Dann noch einen Hautton in 8 DEN – macht bei offiziellen Anlässen im Sommer ein schönes Bein. Zur Erklärung: Unter 40 DEN spricht man von transparenten Modellen, 40 bis 60 DEN sind semi-blickdicht, ab 60 DEN blickdicht.
Der richtige Ton
Gerade bei den hautfarbenen Strumpfhosen ist es wichtig, die passende Nuance zu finden. Sie schmeichelt und kann wie Selbstbräuner wirken. Doch Vorsicht. Die Auswahl in den Läden ist enorm, wie schnell macht da ein zu heller Ton Geisterbeine oder ein zu dunkler unnatürliche Schokohaut. Tipp der Expertin: Die ausgelegten Testexemplare straff über den Handrücken ziehen und in verschiedenen Lichtsituationen begutachten. „Wir empfehlen, sich an das Verkaufspersonal zu wenden. Die Damen sind geschult, sie haben ein Auge für den richtigen Ton“, sagt Verena Bartl.
Offene Schuhe
Geht nicht, gibt’s nicht. Die Expertin mag nicht von einem modischen Fauxpas sprechen, wenn die Damen Strümpfe mit Peeptoes oder Sandalen kombinieren. „Zurzeit sieht man sogar Strickstrümpfe in offenen Schuhen.“ Doch das ist eher eine Sache für Models oder model-ähnliche Wesen. Grundsätzlich gilt: Wenn Schuhe vorne offen sind, besser zum zehenfreien Strumpfhosenmodell greifen – so etwas gibt es extra für diese Form von Schuh.