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Wie warm und lang das Wannenbad sein sollte

Wie warm und lang das Wannenbad sein sollte

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Ein heißes Bad entspannt. Zusätze dafür lassen sich leicht selbst herstellen. Wir erklären, wie das geht. Dazu: Welche Temperatur das Wasser haben darf und wie lange man eigentlich in der Wanne plantschen sollte. Denn Vorsicht: Schrumpelhaut droht.

Essen. 

Wenn es draußen ungemütlich ist, der Wind um die Ecken pfeift und Regen oder Schnee von allen Seiten gleichzeitig zu kommen scheinen, ist es Zeit für einen Kurzurlaub in wärmeren Gefilden, zum Beispiel in der heimischen Badewanne.

Ein heißes Bad bringt nicht nur die Wärme in den fröstelnden Körper zurück, es kann auch Muskulatur und Nerven entspannen. Wir sagen Ihnen, wie.

Pflege für den Körper

Besonders im Winter können Heizungsluft und Kälte unserer Haut ganz schön zusetzen. Indem sie Hautfett produziert, stellt sie normalerweise ihr eigenes Pflegeprodukt her. Doch gerade sensiblere Hauttypen können dabei durchaus etwas Unterstützung gebrauchen. Die bekommen sie mit einem Ölbad, das man leicht selbst herstellen kann: Eine Tasse Milch mit einem Esslöffel Oliven- oder Mandelöl vermischen und ins warme Wasser geben. Damit das Öl nach dem Baden auf der Haut bleibt, nicht abduschen sondern nur vorsichtig trockentupfen. So ein Bad dient allerdings nicht der Reinigung, nur der Pflege. Doch schadet das heiße Wasser der Haut nicht mehr, als das es nützt? „Natürlich sollte jemand, der sehr trockene Haut hat, nicht ständig baden“, sagt der Dermatologe Reinhard Mrotzek. Aber ein- bis zweimal pro Woche – das könne man der Haut schon zumuten. Die Temperatur sollte angenehm sein, „so dass man weder schwitzt noch friert, also bei etwa 38 oder 39 Grad“. Was die Dauer des Bades angeht, hilft es schon, wenn man ein bisschen auf seinen Körper achtet: Fängt die Haut an zu schrumpeln – raus aus dem Wasser. Und länger als eine halbe Stunde sollte kein Wannenurlaub dauern. Doch Achtung: Bei Hautkrankheiten lieber mit dem Hautarzt abklären, ob und wie viel gebadet werden darf.

Für weniger empfindliche Hauttypen sind auch Meersalzbäder geeignet – sie wirken hautreinigend und -straffend. Dazu einfach 500 Gramm Meersalz ins Badewasser geben. Nach etwa 15 Minuten sollte das Salz gut abgespült werden. Von zu viel Schrubben rät Reinhard Mrotzek ab – „besser ist es, die Hautoberfläche sanft mit einem Schwamm zu massieren“.

Pflege für die Sinne

Wer es duftig mag, kann sich mit einem Aromabad verwöhnen. Zusätzlich zu dem angenehmen Geruch, den zum Beispiel Rosenblätter oder einige Tropfen Vanilleöl verströmen, lassen sich ätherische Öle auch ganz gezielt einsetzen. Lavendelöl wirkt beruhigend und sorgt für erholsamen Schlaf; Zitrone, Mandarine oder Pfefferminze hingegen beleben, erfrischen und sollen sogar die Kreativität fördern.

Reinhard Mrotzek empfiehlt, Naturstoffe ohne Konservierungsmittel zu benutzen und auf chemische Substanzen, insbesondere Moschusstoffe, zu verzichten. Damit das Öl nicht auf der Wasseroberfläche schwimmt, vermischt man es vorher mit etwas Milch oder Sahne. Wenn auf die Schnelle kein entsprechendes Öl aufzutreiben ist, geben auch getrocknete Kräuter einen passablen Badezusatz ab. Etwa 100 Gramm (z.B. Rosmarin bei Verspannung und Muskelschmerzen, Kamille bei Entzündungen oder Thymian bei Erkältung) mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt ziehen lassen. Dann die Kräuter entfernen und den so gewonnenen Extrakt ins Badewasser geben.

Nicht nur über den Geruchssinn kann man den Körper beim Baden verwöhnen. Spezielles Farbpuder im Wasser spricht ebenfalls die Sinne an: Blau sorgt für Ruhe und Entspannung, Orange für Energie und Grün für Harmonie.

Und wem das alles noch nicht genug Urlaubsgefühle verbreitet: Sprudeltabletten und ein bisschen Phantasie machen aus der heimischen Wanne sogar einen Whirlpool.

Empfindliche Hauttypen sollten mit Duftstoffen und künstlichen Badezusätzen allerdings sparsam umgehen, rät Reinhard Mrotzek. Die Haut sollte nach dem Baden auf keinen Fall spannen oder jucken. „Doch wer ein bisschen auf sich achtet, kann auch so ein Bad mit gutem Gewissen genießen!“

Das richtige Drumherum

Die richtigen Rahmenbedingungen für den Wellnesstrip stellt man mit einer angenehmen Badezimmertemperatur, Musik und Kerzen her. Auch wenn das Bad selbst maximal 30 Minuten in Anspruch nimmt, sollte genug Zeit sein, um hinterher nicht sofort wieder in Hektik verfallen zu müssen.

Nach dem Baden heißt es nämlich: Eincremen! Fettige Haut bekommt eine leichte feuchtigkeitsspendende Lotion, normale Haut eine Creme, sehr trockene Haut eine fettende Salbe oder Öl.

Dass ein Kuschelbademantel und warme Socken schon neben der Wanne bereit liegen, versteht sich wohl von selbst.