Bei uns dürfen auch die Frauen ran, heißt es in der Komödie „Wir machen durch bis morgen früh“ (Montag, ZDF, 20.15 Uhr), und was soll man sagen: Wir Zuschauer finden’s gut und singen Bumsfallera.
Mainz.
Einen draufmachen kann durchaus abendfüllend sein, das weiß man aus einschlägig lauten Werken wie der „Hangover“-Trilogie. Das können wir schon lange, hat man sich beim ZDF gedacht und das Grundrezept „Männer ballern sich die Birne weg“ artgerecht ergänzt. Bei uns dürfen auch die Frauen ran, heißt es in der Komödie „Wir machen durch bis morgen früh“ (Montag, ZDF, 20.15 Uhr), und was soll man sagen: Wir Zuschauer finden’s gut und singen Bumsfallera.
Filme mit Filmriss brauchen vor allem eins: Tempo. Und keine Angst vor Albernheiten. Auf Mike Tysons Tiger, der beim „Hangover“-Vorbild im Badezimmer übernachtete, wurde schon aus finanziellen Gründen verzichtet, aber der Kampfhund, der sich gleich in den ersten Minuten auf der Luxusfliese „Magic Violet“ ein Ohr verstaucht, ist auch nicht schlecht.
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Wenn dann kurz darauf der Bürgermeister im selben Reeperbahn-Etablissement ebenfalls ausrutscht, beim munteren Haschmich-Spiel mit zwei aufgekratzten Sex-Arbeiterinnen, ahnt man schon: Das wird schwer lustig hier.
Allerdings nicht für Ali Struttmann, vom Heimwerker gern auch „Fliesen-Ali“ genannt. Ali hat dem Kiez-König Rocky (Armin Rohde, wie immer großartig!) nämlich die rutschige Kachel verkauft und soll jetzt dafür büßen. Eigentlich war Alis Leben zuletzt nicht mehr so ganz aufregend, mit Fliesenhandel und Baby Bobby, aber jetzt geht es noch mal richtig rund.
Die geplante Sauftour mit den Freunden wird zum Horrortrip, nicht zuletzt, weil die Ehefrauen des Männerbundes ebenfalls über die Vergnügungsmeile strolchen, und das, weil der angebliche Wellness-Trip nach Salzburg in Wahrheit nach Ibiza ging, der Flug aber gestrichen wurde und man nun die Wartezeit bis zum nächsten Morgen möglichst lustig überbrücken muss, ach was: Ist kompliziert, muss man einfach selbst sehen.
„Nachtschicht“-Regisseur Lars Becker hatte nicht immer eine glückliche Hand, wenn es um Komödien ging, aber diesmal landet er einen Treffer. Knackige Dialoge, Super-Gags mit perfektem Timing – aber vor allem eine Besetzungsliste vom Allerfeinsten. Heike Makatsch, Fahri Yardim, Armin Rohde, Peter Heinrich Brix als Rudi „Rosa“ Struttmann, Tedos Teclebrhan als kesser Taxifahrer, jawohl, der Teddy aus der ZDFneo-Sendung „Teddys Show“ – da kommt man richtig ins Schunkeln, auf der Reeperbahn nachts um halb eins.