Veröffentlicht inPanorama

Worauf Sie beim Kauf einer Lichterkette achten sollten

Worauf Sie beim Kauf einer Lichterkette achten sollten

44587086.jpg
Weihnachtlicher Häuserschmuck Foto: dpa
Mit Lichterketten stimmen sich viele Menschen in der Adventszeit auf Weihnachten ein. Oft aber sparen Verbraucher am falschen Ende: Billigware kann mitunter gravierende Mängel haben, warnen Experten vom TÜV Rheinland – und erklären, woran man ein gutes Produkt erkennen kann.

Essen. 

Advent, Advent: Kurz bevor das erste Lichtlein brennt, wird in vielen Haushalten die weihnachtliche Beleuchtung vom Speicher geholt und auf Herz und Nieren geprüft.

Sind alle Lämpchen noch intakt? Oder sollte etwas Neues her, um Terrasse, Balkon und Fenster hübsch zu illuminieren, vielleicht sogar mit einer Lichterkette in der aktuellen LED-Technik? Eine kleine Kaufberatung mit Experten des TÜV Rheinland.

LED-Technik

Die „Light Emitting Diode” (dt. Licht-emittierende Diode) ist vielfältig einsetzbar: ob im Auto, als Leuchtmittel in Küche, Wohnzimmer und Bad oder auch als bunte Deko-Beleuchtung. Es gibt fast nichts, was nicht auch in LED-Technik leuchten kann. Die Vorzüge: „LED-Lampen verbrauchen im Vergleich zu Halogen- oder Glühlampen im Idealfall bis zu 90 Prozent weniger Strom, erhitzen kaum und sind zudem sehr langlebig“, sagt TÜV-Experte Ralf Diekmann.

Allerdings sind LED-Lampen in der Anschaffung in der Regel auch teurer. Verbraucher sollten sich also fragen, wofür und wie sie die LED-Lampen einsetzen möchten. „Wenn in einem Single-Haushalt die Lichterkette nur alle drei Tage für ein bis zwei Stunden brennt, tut es auch noch die alte Kette mit den Glühlämpchen“, sagt Diekmann. Wer jedoch sein ganzes Haus vom ersten Advent bis in die erste Januarwoche täglich acht bis zehn Stunden in einem üppigen Lichterglanz erstrahlen lassen möchte, für den rechne sich die Anschaffung einer LED-Beleuchtung auf jeden Fall.

Empfehlenswert sind nach Angaben des TÜV Rheinland LED-Ketten vor allem in Haushalten mit Kindern. „LED-Lichterketten besitzen einen Transformator, der die Netzspannung von 230 Volt auf 12 oder 24 Volt reduziert. Das minimiert die Gefahr eines Stromschlags“, sagt Ralf Diekmann. Ein weiteres Plus: Die Lampen erhitzen kaum, werden höchstens handwarm. Verbrennungen seien demnach kaum möglich.

Gute Kette, schlechte Kette

So verlockend die preiswerten Angebote im Internet oder auf dem Grabbeltisch auch sein mögen, die Experten des TÜV Rheinland empfehlen, dreimal hinzuschauen, ob der Lichterschlauch oder die adventliche Lämpchenkette zum Schnäppchenpreis tatsächlich die beste Wahl sind. Das böse Erwachen stellt sich nämlich spätestens zu Hause ein, wenn statt einer festlichen Illumination nur ein paar Funzeln müde flackern, um dann für immer den Geist aufzugeben. „Unsere Erfahrung ist, dass unseriöse Händler im Internet die Anonymität ausnutzen und minderwertige Ketten anbieten, übrigens auch im Bereich der LED-Technik“, sagt Ralf Diekmann. Die Empfehlung des TÜV-Experten: Kaufen Sie aus sicherer Quelle ein, also in Häusern, die einen Ruf zu verlieren haben.

Die Angaben auf der Verpackung können bereits Hinweise darauf geben, ob das Produkt etwas taugt. So sollte auf jeden Fall der Name und die Adresse des Herstellers oder des Importeurs angegeben sein. Das erleichtert später auch eine mögliche Reklamation. Die Bedienungs- und Montageanleitungen sollten überdies in deutscher Sprache verfasst und auch mit Sicherheitshinweisen versehen sein: etwa „Vor dem Lampenwechsel den Stecker ziehen.” Außerdem sollten technische Daten über das Produkt auf der Verpackung aufgedruckt sein.

Die Zeichen

Das Prüfzeichen GS (geprüfte Sicherheit) zeigt an, dass die Lichterkette von anerkannten, unabhängigen Experten einer sicherheitstechnischen Überprüfung unterzogen worden ist. Und: Es ist stets eine freiwillige Prüfung, die der Hersteller veranlasst hat. Außerdem ist das Kennzeichen CE auf dem Produkt zu finden. Damit bestätigt der Hersteller aber lediglich, dass die Lichterkette den EU-Normen entspricht. Mehr nicht.

Kommt die Beleuchtung draußen zum Einsatz, muss die Kette zudem mindestens die Schutzart IP 44 (oder höher) besitzen; auch ein Dreieck mit einem Tropfen zeigt an, dass das Produkt zumindest spritzwassergeschützt ist. „Und ganz wichtig: Lichterketten für außen besitzen niemals einen Flachstecker“, sagt Ralf Diekmann. Im Zweifel sollten Verbraucher immer den Verkäufer fragen.

Die Verarbeitung

Gelegentlich kann der Verbraucher schon mit bloßem Auge erkennen, ob ihm Ramsch angeboten wird (oder bereits verkauft worden ist). Scharfe Kanten, dünne oder sogar brüchige Isolierungen sind nach Angaben der Experten weitere Indizien für ein schlechtes Produkt. Die Leitungslänge zwischen Stecker und erstem Lämpchen sollte außerdem mindestens 1,50 Meter betragen.

Verbraucher sollten auch alte Ketten genau unter die Lupe nehmen, bevor sie ans Stromnetz gehen. „Falls Sie an der Lichterkette eine blanke Leitung oder einen anderen Defekt entdecken, sollten Sie nicht versuchen, den Schaden zu reparieren“, sagt Ralf Diekmann, „am besten schneiden Sie den Stecker ab und entsorgen das Produkt.“ Der TÜV-Experte empfiehlt, alte Ketten nicht in den Hausmüll zu werfen. „Ich würde sie wegen der recyclingfähigen Materialien in die Wertstofftonne geben oder zum Wertstoffhof bringen.“