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Ziel um Tausende Kilometer verfehlt: So irren Reisende

Ziel um Tausende Kilometer verfehlt: So irren Reisende

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imago63833336h-1~7e0e0f1e-efdc-4be0-9429-99d5a6d9edf9.jpg Foto: imago/Westend61
Briten wollten von Birmingham nach Las Vegas fliegen – und buchten Birmingham in den USA. Wie Touristen auf kuriose Irrwege geraten.

Birmingham. 

Im Navigationsgerät vertippt, bei dem Namen des Ziels nicht genau aufgepasst, oder als Sachse mit dem „P“ von Porto Probleme haben und in Bordeaux landen: Viele Wege führen Reisende versehentlich ans falsche Ziel. Wir haben einige Fälle zusammengetragen.

Die Sache mit dem Flughafencode

Es ist der jüngste Fall: Ein britisches Paar möchte nach Las Vegas und bucht bei einer Schnäppchenseite den Flug von Birmingham. Nur: Ihr Abflughafen Birmingham (BHM) ist die Stadt im US-Bundesstaat Alabama, nicht das Birmingham (BHX) in Großbritannien. Wie die „Birmingham Mail“ (aus England, in Alabama gibt’s die „Birmingham News“) berichtet, hatte die Frau ihren Freund zum 30. Geburtstag mit dem Trip überraschen wollen. Um nach Las Vegas zu kommen, mussten sie dann ab Amsterdam fliegen – und blieben auf zusätzlichen Kosten von 1500 Euro sitzen. 7000 Kilometer Entfernung liegen zwischen den beiden Birminghams.

Ähnlich war es einem Großvater und seinem Enkel aus den Niederlanden ergangen, die nach Australien wollten. Der kanadischen „Cape Breton Post“ erzählten sie, wie sie dann in Nordamerika strandeten. Es gibt den Flughafen Sydney (SYD) in der australischen Millionenmetropole und eben auch das deutlich seltener angeflogene Sydney (YQY) in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Dazwischen liegen 17.000 Kilometer. Die beiden seien nicht die ersten gewesen, denen das Missgeschick passiert ist, berichtete die Cape Breton Post.

Die Sache mit dem Navigationsgerät

Das wunderschöne Italien mit dem Auto kennenlernen – das war das Ziel eines schwedischen Ehepaares. In Venedig gefiel es ihnen auch, aber Capri hatten sie sich anders vorgestellt. Das lag vielleicht daran, dass sie Carpi ins Navigationsgerät eingegeben hatten, wie „La Repubblica“ 2009 berichtete. Und das ist eine Industriestadt fern vom Meer, ohne die erhoffte „Blaue Grotte“. Zwischen beiden Zielen liegen 700 Kilometer.

Getoppt wird das noch von einer Belgierin, die wegen eines fehlerhaften GPS-Signals nicht im 95 Kilometer entfernten Brüssel ankam, sondern dem Navigationsgerät folgend bis Zagreb in Kroatien fuhr. Sie hatte sich damit um rund 12.000 Kilometer verfahren. Sie sei unterwegs beschäftigt gewesen, erklärte die 67-Jährige „La Nouvelle Gazette“.

„Hauptsache Lourdes“, dachten sich wohl fünf US-Touristinnen in Paris – doch das erwies sich als Fehler. Zwar standen sie schließlich vor der Kapelle „Notre-Dame-de-Lourdes“, die Kapelle steht allerdings nicht im gesuchten Wallfahrtsort. Ihr Navigationsgerät hatte sie in einen Ort geführt, der 800 Kilometer entfernt vom gewünschten Ziel lag.

Die Sache mit der Aussprache: Sie wollte nach Porto, aber sie kam aus Sachsen und buchte in Schwaben – da landete die Frau in Bordeaux. Zahlen wollte sie die 294 Euro für den ungewünschten Flug nach „Bordö“ nicht. Musste sie aber, entschied das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstadt. Eine Reisebuchung ist auch dann gültig, wenn beim Reiseunternehmen der Zielort wegen undeutlicher Aussprache des Kunden falsch verstanden wird. Der Kunde sei dafür verantwortlich, dass der Mitarbeiter ihn richtig verstehe. 800 Kilometer liegen zwischen den beiden Orten.

Wer von sächsischen Schwierigkeiten beim Reisen noch nicht genug hat, findet hier noch die Aufzeichnung eines Comedybeitrags: Die Hürden bei einer Zugbuchung nach Rossau bei einer Computerstimme:

Wie der Sächsin erging es auch einer 62-jährigen Britin. Die erzählte laut „Daily Mail“ im Flieger zur Karibikinsel Grenada ihrem Sitznachbarn, wie sehr sie sich auf Spanien freue. Der andere Fluggast war sehr überrascht, bis sich aufklärte, dass die Frau nach Granada gewollt hatte und den Flug telefonisch gebucht hatte. Immerhin setzte die Crew sie in die Erste Klasse um und servierte ihr Champagner. Die Gesellschaft organisierte ihr nicht nur die Weiterreise nach Spanien, sondern spendierte ihr auch Freimeilen für einen Flug nach Neuseeland. Bei ihrem Ziel lag sie rund 6000 Kilometer daneben.

Im falschen Flieger saß auch ein Ehepaar, das nach Dakar im westafrikanischen Senegal wollte. Beim Zwischenstopp in Istanbul fiel den beiden laut „Hürriyet“ noch nicht auf, dass es weiter nach

Dhaka

ging, der Hauptstadt von Bangladesch: Ihr Ziel verfehlten sie um 11.000 Kilometer.

Guyana gibt es in Brasilien, Goiania aber auch. In beide Orte gab es aus der Heimat eines ghanaischen Studenten keine Direktflüge. In Sao Paulo kaufte er sich also ein Ticket zu seinem Ziel Guayana. Dachte er. Laut CNN mussten ihn Fremde unterstützen, damit der Student sich dann in Goiania noch einen Flug zu seinem eigentlichen Ziel kaufen konnte. Das lag 3000 Kilometer weit entfernt.