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Zu lebhaft – Die Queen will keine Corgi-Welpen mehr halten

Zu lebhaft – Die Queen will keine Corgi-Welpen mehr halten

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Die Queen und ihre Corgis: Jetzt hat Elisabeth II. entschieden, keine neuen Welpen mehr anzuschaffen. Foto: dpa
Die britische Königin Elizabeth II. hat Angst, über ihre jungen Hunde zu stolpern – und schafft sich deshalb keine neuen mehr an. Die Alten behält sie.

London. 

Sie dürften, dank ihres königlichen Frauchens, zu den berühmtesten Hunderassen der Welt zählen: die Corgis. Weil Queen Elizabeth II. sie allen anderen Hunden vorzieht und stets um sich hat, sind Corgis so etwas wie das inoffizielle Maskottchen der Royals geworden.

Bald wird damit Schluss sein. Das Ende einer 70-jährigen Liebesaffäre zwischen Monarchin und Corgis kündigt sich an. Denn die Queen will keine neuen Corgis mehr im Palast haben, weil sie eine Stolpergefahr darstellen könnten.

Als ihre Enkelin Beatrice ihr kürzlich zwei Welpen anbot, fand Elizabeth das Angebot zwar „reizend, aber hat es dankend abgelehnt“, wie jetzt ein Höfling gegenüber der Zeitung „Daily Express“ verriet: „Ein junger Hund würde sehr lebhaft und aktiv sein. Ihre größte Angst ist es, über sie zu stürzen und sich einen Arm oder ein Bein zu brechen. Wenn sie ihren Pflichten auf Monate nicht nachkommen könnte, würde sie das außerordentlich betrüben.“

Die Queen ist mittlerweile 88 Jahre alt und immer noch sehr rüstig. Sie reitet gelegentlich noch und absolviert jährlich Hunderte von Verpflichtungen.

Doch trotz ihrer robusten Gesundheit und einer vielversprechenden genetischen Ausstattung – immerhin hatte es ihre Mutter ungeachtet einer ausgeprägten Vorliebe für Gin und Dubonnet zum stattlichen Alter von 101 Jahren gebracht — fordern die fortgeschrittenen Jahre ihren Tribut.

Ihre offiziellen Pflichten werden zurückgeschraubt. Anstrengende Auslandsreisen macht sie schon länger nicht mehr und schickt stattdessen lieber ihren Sohn, den Thronfolger Prinz Charles, oder bei Bedarf auch ihren Enkel Prinz William.

Einen Sturz kann die Queen sich wirklich nicht leisten. Daher die Entscheidung, ihre Corgis künftig nicht mehr ersetzen zu wollen, wenn sie sterben.

Früher tobten einst bis zu acht Corgis gleichzeitig im Königlichen Haushalt und insgesamt waren es mehr als 30 über die letzten 70 Jahre. Sie alle stammen von ihrer allersten Corgi-Hündin „Susan“ ab, die Elizabeth 1944 zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt bekam. Nun sind nur noch zwei von ihnen übrig, „Willow“ und „Holly“, die, wie der Höfling gegenüber dem „Daily Express“ unterstrich, „auch älter werden und sich dementsprechend behäbig bewegen. Bei einem jungen Hund wäre das offensichtlich nicht so“. Eine Rolle mag auch gespielt haben, dass Nancy Fenwick, die sich bisher immer um das Wohlergehen der Corgis gekümmert hatte, kürzlich in Rente ging. Sie kannte alle Eigenarten und diätetischen Bedürfnisse ihrer Schützlinge.

Eigerner Koch für die Hunde

Denn wer es zum Corgi der Queen gebracht hat, darf sich über ein Leben im Luxus freuen. Für die Lieblingshunde der Queen gelten strikte Vorschriften, die schon Elizabeths Mutter eingeführt hatte.

Die Corgis schlafen in ihrem eigenen Corgi-Zimmer. Jeder Hund bekommt seinen eigenen Weidenkorb, der einige Zentimeter über dem Boden angebracht ist, damit sie sich nicht verkühlen.

Mahlzeiten werden von einem Koch zubereitet. Leckerbissen von der königlichen Tafel sind nicht erlaubt. Aber manchmal füttert die Queen ihre Corgis selbst mit Rinderfilet und Hähnchenbrust.

Wehe, wenn sich jemand an ihren Lieblingen vergreift! 1999 machte sich ein Lakai den Scherz, den Corgis Alkohol ins Futter zu mischen und sich dann darüber zu amüsieren, wie sie besoffen herumtorkeln. Er wurde prompt aus dem Buckingham Palast verbannt.

Auch Elizabeths Tochter Anne hat den Corgis eine Rüge zu verdanken. Annes Bullterrier griff den Corgi-Rüden „Pharos“ an und zerfleischte ihn derart, dass das Tier eingeschläfert werden musste. Anne wurde deswegen von einem Gericht verurteilt. Jetzt ist sie die einzige Royal mit einer Vorstrafe.