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Zu schade für die Tonne – alte Bücher verkaufen oder spenden

Zu schade für die Tonne – alte Bücher verkaufen oder spenden

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Düsseldorf Bücherbummel auf der Kö 2013 Foto: Lars Heidrich
Irgendwann ist auch das größte Regal voll – zugestellt mit Büchern. Die einfachste Variante, die Schmöker fachgerecht im Altpapier zu entsorgen, ist für die meisten Bücherfreunde aber eine grauenhafte Vorstellung. Es gibt bessere Möglichkeiten: verkaufen, verschenken oder tauschen. Ein paar Tipps:

Düsseldorf. 

Wem der Verkauf von alten Büchern auf dem Flohmarkt zu mühsam ist, kann es im Internet probieren. „Viele Bücher lassen sich bei Ebay oder Amazon Marketplace bequem los werden“, sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf, „häufig erhält man aber nicht den Gegenwert, den man sich vielleicht versprochen hat.“

Bei aktuellen und gut erhaltenen Büchern erzielt man jedoch bei Ebay, auf Amazons Marktplatz oder auch beim Portal booklooker.de durchaus akzeptable Preise. Kostenlos sind diese Dienste aber nicht: Je nach Anbieter werden unterschiedlich hohe Provisionen, Steuern und Verkaufsgebühren fällig.

Ankaufdienste

Noch komfortabler und schneller ist es, den ganzen Schwung Bücher direkt bei Ankaufdiensten im Internet wie Rebuy, Momox oder Regalfrei zu verkaufen. Das Prinzip ist simpel: Verkäufer geben bei den Portalen die ISBN-Nummer des Buches ein und erhalten einen Preisvorschlag. Die besten Kurse erzielen aktuelle Bestseller oder Fachbücher. Mit einem älteren Buchbestand lässt sich aber kein üppiger Gewinn einstreichen. „Der Nachteil ist, dass man für ältere Bestseller möglicherweise nur noch ein paar Cent bekommt. Das kann dann sehr mühsam werden, denn die Portale haben einen Mindestverkaufswert zwischen 10 und 20 Euro“, sagt Georg Tryba. Da brauche es oft dutzende Bücher, um überhaupt einen 10- oder 20- Euro-Schein zu sehen.

In einer Stichprobe haben die Verbraucherschützer festgestellt, dass die Preise bei den Diensten erheblich schwanken. „Es ist empfehlenswert, sich bei verschiedenen Diensten zu informieren“, erklärt Tryba. Eine Alternative sind Vergleichsportale wie bonavendi.de oder woverkaufen.de, die bis zu 30 Ankaufdienste nach dem besten Preis abklopfen. Aber auch hier können die Preise variieren.

„Verbraucher müssen sich auch im Klaren sein, dass der Kaufvertrag noch nicht zustande gekommen ist, wenn sie die Bücherkiste verschickt haben, sondern erst, wenn der Verkäufer die Artikel auch annimmt“, sagt Tryba. Denn oftmals gehen die Meinungen darüber auseinander, ob ein Buch in einem sehr guten, guten oder nur akzeptablen Zustand ist. Deshalb sollten sich Verbraucher vorab informieren, welche Bücher die Dienste in welcher Qualität überhaupt aufkaufen. Übrigens ist der Versand bei fast allen Anbietern kostenfrei und einige Dienste holen die Bücher sogar ab.

Verschenken und spenden

Wem der Verkauf zu beschwerlich ist, kann seine Bücher verschenken. Doch Buch ist nicht gleich Buch. Stark vergilbte, eselsohrige, müffelnde Bücher, die mitunter schon auseinanderfallen oder gar handschriftliche Notizen und lustige Skizzen enthalten, möchte man selbst nicht geschenkt haben und sind deshalb ungeeignete Spenden. Gut erhaltene Exemplare finden jedoch dankbare Abnehmer. Viele karitative Organisationen, Kirchengemeinden und Vereine freuen sich über solche Buchspenden.

ElektronikFrei lassen und jagen

Lassen Sie Ihr Buch doch einfach frei. Die Idee stammt aus den USA und hat schon viele Freunde gefunden. Auf der Internetseite Bookcrossing.com registrieren Sie ein Buch, erhalten dafür eine Identifikationsnummer, die Sie ausdrucken und in das Buch kleben. Danach deponieren Sie es an einem öffentlichen Ort, den Sie zuvor bei Bookcrossing angegeben haben. Im besten Fall stöbert es ein Bookcrosser oder ein ahnungsloser, aber interessierter Leser auf, der es dann liest, registriert und das Buch danach wieder frei gibt. Auf diese Weise ist ein weltweites Netzwerk von Bücherfreunden entstanden. Allein in NRW warten zurzeit über 2000 freigelassene Bücher auf einen Finder – und Leser.

Öffentlicher Bücherschrank

Noch eine schöne Idee, die es mittlerweile in vielen Städten gibt: Öffentliche Bücherschränke, die zumeist wetterfest auf zentralen Plätzen stehen. In die Regale kann man Gelesenes nicht nur anonym einstellen, sondern vor allem auch Bücher ohne Formalitäten ebenso anonym und kostenfrei ausleihen. Bücherschrankpaten kümmern sich derweil um die Mini-Bibliotheken, pflegen den Bestand und versuchen auch möglichen Vandalismus vorzubeugen. Finanziert werden die Bücherschränke von Stiftungen, Vereinen, öffentlichen Trägern und Privatpersonen.