Zum 18. Geburtstag satte 10.000 Euro als Startkapital vom Staat? Klingt verlockend! Vor allem, weil ein solches Vermögen für viele jungen Menschen ein unerreichbarer Traum ist. Die CDU plant nun, dass der Staat allen Neugeborenen dieses Geschenk mit auf den Weg gibt.
Doch prompt gibt es deutliche Kritik an dem Vorhaben – ausgerechnet auch von einem Vertreter des Kinderschutzbundes. Ist das Vorhaben bei näherer Überlegung gar nicht sinnvoll?
CDU will 10.000 Euro Startkapital für alle Kinder
Die Christdemokraten wollen etwas für mehr Chancengleichheit tun. Deshalb soll Kindern mit Beginn ihrer Volljährigkeit ein Startkapital von 10.000 Euro vom Staat zustehen. „Dass die soziale Herkunft einen solchen Einfluss auf die Startchancen von Kindern hat, sehen wir als gravierendes Problem“, erläutert CDU-Generalsekretär Mario Czaja gegenüber der „Rheinischen Post“ den Vorschlag.
Lesenswert: Kindergrundsicherung: Nächster Kindergeld-Anstieg für alle? Insider gibt Prognose zur Erhöhung ab
Das Geld solle ab dem 18. Lebensjahr für ein Studium oder auch für eine Firmengründung zur Verfügung stehen. Möglich wäre auch die für die Umwandlung für die private Rentenvorsorge, so die Idee der CDU.
Das ist auch interessant:
Kinderschutzbund-Vertreter kritisch: „Es kommt dann zu spät“
Doch der Vorstoß trifft direkt auf energische Kritik. Lars Hüttler, Geschäftsführer vom Kinderschutzbund Köln, reagierte gegenüber dem WDR vernichtend auf den Plan: „Es ist viel zu wenig. Es kommt dann zu spät. Wir müssen in der Kindheit dafür sorgen, dass das System unseren Kindern einen guten Rückhalt bietet, gute Chancen eröffnet.“ Hüttler wisse nicht, was diese 10.000 Euro mit 18 Jahren für „ein bisschen Existenzgründung“ bringen sollen.
Geldgeschenk vom Staat für alle eine „Schnapsidee“?
Noch kritischer geht Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband mit dem Vorstoß ins Gericht. „Eine echte Schnapsidee. Wir haben 2,9 Millionen arme Kinder in Deutschland, die JETZT Geld brauchen und nicht erst, wenn sie erwachsen sind“, twitterte er. Die Parteien sollten sich um eine zielgerichtete Kindergrundsicherung kümmern – und nicht um „Gießkannenpolitik“.