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Harald Schmidt verwirrt mit AfD-Meinung – „Es gibt die Sehnsucht“

Entertainer Harald Schmidt findet, es gibt eine Sehnsucht nach einer Koalition zwischen CDU und AfD. Doch die Wahrheit sieht anders aus.

Harald Schmidt findet, es gibt eine Sehnsucht nach einer großen Koalition aus AfD und CDU.
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur; IMAGO / Panama Pictures

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Die AfD konnte bei den Ostwahlen hohe Ergebnisse sichern. Das Problem für die Rechtspartei in Sachsen und Thüringen: Niemand will sich mit ihnen für eine Koalitionsbildung an einen Tisch setzen. Fernsehmoderator Harald Schmidt findet dagegen offenbar, es gäbe eine Sehnsucht nach einer Großen Koalition aus AfD und CDU. Die Mehrheit der Deutschen sieht das allerdings anders.

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Sehnsucht nach AfD-CDU-Koaltion?

Bei einem Auftritt in Dessau sprach Entertainer Harald Schmidt die Ostwahlen in Thüringen und Sachsen an. Schmidt stand in der Sachsen-Anhalter Stadt noch am Wahlsonntag auf der Bühne. Viele Besucher schauten vor seiner Show immer wieder auf ihre Handys, um das Ergebnis nachzuschauen, wie die „Berliner Zeitung“ berichtet.

Zum Anfang seines Auftritts adressierte er deshalb die Wahlen in Thüringen und Sachsen, bei denen die in beiden Bundesländern als rechtsextremistisch eingestufte Rechtspartei hohe Prozente erzielen konnte. „Die Menschen haben Sehnsucht nach einer großen Koalition“, sagte der Entertainer und machte nach dem Satz eine längere Pause. Dann fügte er hinzu: „Nach einer Koalition zwischen AfD und CDU.“ Daraufhin brach schamhaftes Gelächter im Saal aus.

Mehrheit gegen Regierungsbeteiligung

Ob Schmidt seine Pointe nun erst meinte oder lediglich als Spaß, ist natürlich unklar. Dennoch ist seine Aussage nicht ganz richtig, da es dafür zumindest keine Mehrheit gibt. Anlässlich der hohen AfD-Ergebnisse ergab eine Umfrage des Instituts „infratest dimap“ nach der Sachsen-Wahl, dass 84 % der CDU-Wählenden, 94 % der SPD-Wählenden und fast alle Grünen- und Linken-Wählenden in Sachsen eine Regierungsbeteiligung der AfD ablehnen. Nur aus dem eigenen Lager fänden die AfD-Anhänger eine Regierungsbeteiligung gut. Auch in Thüringen lehnt die Mehrheit eine Beteiligung der Rechtspartei ab.


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Schon im August hatte Schmidt für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige Talkshow-Master teilte mit, dass ihm mögliche Erfolge von AfD und BSW keine Sorgen machen würden. „Wahlergebnisse sind immer ein Zeichen dafür, dass wir eine tolle Demokratie haben“, sagte Schmidt damals. „Nur viele sind mit den Wahlergebnissen nicht einverstanden.“

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