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AfD kopiert NPD: Plötzlich landet DAS in Briefkästen einer Großstadt

In dunkler Tradition: Die AfD macht nun Wahlkampf ohne Hemmungen und Scham. Nun landeten in Briefkästen provokante Flyer.

AfD-Aktion in Karlsruhe.
© IMAGO/Guido Schiefer

Das sagt Brandner zur Union-Brandmauer Richtung seiner AfD

Auf dem AfD-Parteitag in Riesa stand uns Stephan Brandner zum Interview zur Verfügung. Ihn haben wir auf die Brandmauer der Union in Richtung der AfD angesprochen.

Bei der AfD fallen alle Hemmungen. Kanzlerkandidatin Alice Weidel spricht nun selbst offen über „Remigration“ als Ziel ihrer Partei und übernimmt damit einen rechtsextremen Kampfbegriff für die eigene Programmatik. In ihrem Landesverband Baden-Württemberg gibt es derweil einen Wahlkampf-Eklat.

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Plötzlich landeten in rund 30.000 Briefkästen im Raum Karlsruhe Abschiebe-Flugtickets mit AfD-Aufdruck. Auch viele Menschen mit Migrationshintergrund bekamen diesen üblen Posteinwurf. Der Vorfall erinnert an antisemitische Zettelchen, die es auch zu Nazi-Zeiten gab.

„Zuhause ist es auch schön“: Zynische Rückflugtickets der AfD

„Von: Deutschland / Nach: Sicheres Herkunftsland“ ist auf dem „One-Way-Economy“-Flugticket zu lesen. Ausgestellt ist das Fake-Ticket auf den 23. Februar, dem Tag der Bundestagswahl. Am unteren Rand des Flyers steht: „Nur Remigration kann Deutschland noch retten“ und „Zuhause ist es auch schön“.

Wie unter anderem die „Welt“ berichtet, ermittelt nun die Kriminalpolizei gegen den AfD-Landesverband in Baden-Württemberg. Zuvor hatte die Linkspartei angekündigt, die AfD wegen Bedrohung und Volksverhetzung anzuzeigen. Gut möglich ist, dass diese Abschiebetickets auch woanders noch auftauchen werden, denn gegenüber der „Welt“ betonte der AfD-Landesverband, dass die Druckvorlage auf Anfrage auch an andere Kreisverbände weitergegeben werde. Diese Tickets seien bereits dem AfD-Parteitag in Riesa präsentiert worden.

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Dunkle Tradition: Aktion erinnern an braunen Antisemitismus

Die Aktion erinnert an schlimmste Auswüchse des Antisemitismus in Deutschland. Wie das Jüdische Museum in München berichtet, waren seit Ende des 19. Jahrhunderts gefälschte „Freifahrtkarten nach Jerusalem“ im Umlauf – für Hinfahrten ohne Rückfahrt. Auch 1933, dem Jahr der Nazi-Machtergreifung, wurden solche One-Way-Tickets an Juden verteilt. Ein Exemplar aus diesem Zeitraum ist im Münchner Museum zu sehen.

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Darüber hinaus weisen AfD-Kritiker darauf hin, dass die NPD ebenfalls an diese dunkle Tradition anknüpfte und mit „Abschiebetickets“ schon vor Jahren um Stimmen warb. Bereits 2011 verteilte die rechtsextreme Partei solche Tickets der „RückflugAirlines“ – One Way mit dem „Ziel: Heimat“. Zwei Jahre später wurde sie gezielt auch an Politiker mit Migrationshintergrund geschickt.

Die AfD ist nun also bei Methoden der NPD und Antisemiten angekommen.

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