Die AfD räumte bei der Europawahl 2024 als zweitstärkste Kraft 14,7 Prozent ab. Doch frisch zu ihrem Wahlsieg verkündete ihr Spitzenkandidat Maximilian Krah, dass er nicht mehr Teil der AfD-Delegation ist.
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AfD schießt Krah aus EU-Delegation
Der AfD-Politiker Maximilian Krah wird nicht Teil der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament sein. Die neu gewählten Abgeordneten stimmten am Montag bei ihrer konstituierenden Sitzung für einen Antrag, Krah nicht aufzunehmen, wie dieser selbst mitteilte. Damit will sich die AfD wieder an die Partei von Le Pen (Rassemblement National) heranpirschen.
Er war wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und auch wegen möglicher China-Verbindungen in die Schlagzeilen geraten. Nachdem auch noch umstrittene Äußerungen von ihm zur nationalsozialistischen SS bekanntgeworden waren, hatte die rechte ID-Fraktion im Europaparlament die AfD kurz vor der Wahl ausgeschlossen.
Krah selbst scheint von dem Schritt wenig begeistert zu sein. In einem Interview sagte er heute dazu: „Ich halte ihn für falsch. Ich halte ihn für das falsche Signal“. Die AfD „sollte sich nicht von einer ausländischen Partei vorschreiben lassen, mit wem sie antritt.“
Partei will zukünftige Delegation bestimmen
Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla waren am Morgen in Berlin mit den neugewählten AfD-Europaabgeordneten zusammengekommen, um die künftige Delegation der Partei im EU-Parlament zu gründen und eine Leitung der Gruppe zu bestimmen. Es gehe um die Strukturen der Gruppe, sagte Weidel vor Beginn des Gesprächs, „und ich denke mal, wir werden mit einem sehr guten Ergebnis hier gleich rausgehen“, fügte sie hinzu.
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Zur Frage, welche Rolle in diesen Strukturen der Spitzenkandidat Maximilian Krah und sein EU-Kollege Petr Bystron spielen würden, sagte sie, das werde die Delegation entscheiden. Chrupalla hatte zu entsprechenden Fragen bereits am Morgen im Deutschlandfunk auf eine für den Nachmittag angesetzte Pressekonferenz verwiesen. (mit dpa.)