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Vorfall mit Polizeihund bei AfD-Protest: Jetzt wird’s ernst für den Beamten

Aufregung um einen Clip aus Riesa! Der Einsatz eines Polizeihundes gegen einen AfD-Gegner treibt viele um. Gegen den Beamten wird ermittelt.

© IMAGO/EHL Media

Die AfD ist weiter auf dem Vormarsch

Im Lager der AfD gibt es Jubelstürme, für Wagenknecht geht es unterdessen um die politische Zukunft.

Massive Proteste im sächsischen Riesa! Tausende Gegner der AfD, darunter auch viele Linksradikale, sind am Samstag mit Bussen und Zügen angereist. Sie versuchten die Zufahrtstraßen zum Tagungsort des Parteitags zu blockieren. Tatsächlich begann die AfD-Wahlkampfshow mit rund einer Stunde Verspätung. Dann macht ein Clip im Netz die Runde, der einen fragwürdigen Einsatz eines Polizeihundes zeigt. Die Polizei reagiert nun deutlich.

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Vor dem Hintergrund der aufgeheizten und aggressiven Stimmung kam es zu dem Zwischenfall. Auch Hundeexperte Martin Rütter treibt der Vorfall um.

Polizeihund soll einschüchtern: AfD-Gegner empört über Video

Ein Polizeibeamter nutzte seinen Polizeihund, um einen Anti-AfD-Aktivisten auf die andere Straßenseite zu drängen. Zweimal drückt er seinen Schäferhund gegen den Demonstranten und schüchtert ihn damit ein. Der Hund beißt allerdings nicht zu.

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Im Netz gibt es viel Empörung über den Vorfall. Die Berufsvereinigung PolizeiGrün e.V., ein den Grünen nahestehende Verein von Polizeibeamten, bemerkt über X kritisch: „Durchsetzung eines Verwaltungsaktes (…) geht auch anders.“ Manche werfen dem Beamten Tierquälerei vor. Das Handeln des Hundeführers sei überzogen und unverhältnismäßig gewesen und er habe das Tier regelrecht missbraucht. Erfolglos habe er versucht, den Hund als Waffe zu benutzen.

Star-Hundetrainer Rütter reagiert

Star-Hundetrainer Martin Rütter gibt in einem Video auf Instagram eine Einschätzung zum Umgang mit dem Polizeihund. Er macht zunächst klar, dass „die Vorgehensweise der Polizei völlig unverhältnismäßig“ sei. Der Polizist im Video „würgt und schubst“ den Hund entgegen den Demonstranten. „Wenn man das (Verhalten, Anm. d. Red.) in einem Park sieht, würde man wahrscheinlich den Tierschutz anrufen oder die Polizei alarmieren.“

Nach Einschätzung des prominenten Tierexperten ist der Hund obendrauf nicht geeignet für solch einen hektischen Einsatz. „Der Hund ist sehr sensibel, er weiß gar nicht, wie ihm geschieht.“

Polizei Sachsen reagiert auf viralen Clip

Die Polizei Sachsen reagierte mittlerweile via X. Zunächst hieß es, das Video werde im Rahmen der Einsatznachbesprechung geprüft. Nun geht es einen Schritt weiter. Am Montag (13. Januar) teilte die Polizei ebenfalls via X mit:

„Wir können verstehen, dass diese Sequenz kritisch betrachtet wird. Zum Video sind mehrere Anzeigen bei uns eingegangen. Ein Ermittlungsverfahren wurde eröffnet. Zusätzlich wird das Vorgehen im Rahmen der Einsatznachbereitung weiter ausgewertet.“


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