Veröffentlicht inPolitik

AfD: Neuer Skandaltrip! Abgeordnete posieren für Putin

Kurz vor dem Parteitag in Essen rumort es bei der AfD. Jetzt tauchen Details von einer Reise nach Russland auf, die die Gemüter erhitzen.

Ein Skandal-Trip nach Russland entpuppt sich als neuer Zündstoff für die AfD.
u00a9 IMAGO/dts Nachrichtenagentur

AfD fordert EU-Austritt: Das kostet der Dexit

Die Forderung der AfD, dass Deutschland aus der EU austreten sollte, gibt es schon länger. Das IW hat jetzt berechnet, was ein solcher Dexit kosten würde.

Kurz vor dem „offiziellen Bundesparteitag“ der AfD in Essen kommt die Partei nicht zur Ruhe. Nachdem das Antragsbuch bereits verraten hat, dass Chef Tino Chrupalla am Wochenende (28 bis 30. Juni) „hinten runter“ fallen könnte, taucht jetzt das nächste Skandal-Video im Netz auf. Erneut rückt die Putin-Nähe der Partei in den Fokus.

+++ Das könnte dich auch interessieren: Radikale Fraktion in Brandenburg: Neonazi-Bündnis mit AfD-Beteiligung +++

Konkret geht es um 18 AfD-Abgeordnete und – Funktionäre, die vom 16. bis zum 21. Juni eine Dienstreise in die russische Exklave Kaliningrad unternommen haben. Mit dabei waren unter anderem Hans-Thomas Tillschneider, AfD-Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Sachsen-Anhalt, sowie Landtagsabgeordneter Frank Otto Lizureck (Sachsen-Anhalt).

AfD: Abgeordneter schenkt Flagge für Putin

Die Reise wird von zahlreichen russischen Medien begleitet – und das wird den AfD-Mitgliedern zum Verhängnis. Ziel der Reise ist es, die deutsch-russische Freundschaft hochleben zu lassen und sich gemeinsam „gegen westliche Werte“ zu positionieren. Das berichtet t-online. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine scheint komplett in Vergessenheit geraten zu sein.

„Freundschaft. Deutschland – Russland. Für immer“, sagte beispielsweise Philip Steinbeck, der im Kreistag Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) sitzt. „Wir sagen nein, wir wollen nicht mit der Beziehung zu Russland brechen“, so Hans-Thomas Tillschneider. Am radikalsten äußerte sich Natalie V., die die AfD-Abgeordneten laut eigenen Angaben als Übersetzerin begleitete.

„Im Moment gibt es keine angemessene Regierung, die im Interesse des deutschen Volkes, im Interesse Deutschlands handelt, weil diese Regierung, wie Sie wissen, der Vasall Amerikas ist.“

Mit der Freundschaftsreise wolle man zudem signalisieren, dass man „sich gegen europäische Werte stelle“.


Mehr Nachrichten für dich:


Die Aussagen werden im russischen Staatsfernsehen ausgeschlachtet, schließlich sind sie gefundenes Fressen für Putins Propaganda. Der AfD-Abgeordnete Frank Lizureck lässt seine Russland-Liebe sogar bildlich festhalten. Mitten auf dem Siegesplatz schwenkt er eine deutsch-russische Flagge – das alles zum großen Ärger der Parteispitze.

Der AfD-Abgeordnete Frank Lizureck posiert auf dem Siegesplatz für die deutsch-russische Freundschaft.
Der AfD-Abgeordnete Frank Lizureck posiert auf dem Siegesplatz für die deutsch-russische Freundschaft. Foto: Screenshot Kaskad TV

In einem Interview mit t-online erklärt Tillschneider, dass alle Mitglieder der AfD Sachsen-Anhalt zur Reise eingeladen worden seien. Die Kosten hätten sie selbst getragen und man wollte Putin zeigen, „dass nicht alle Deutschen so ticken wie Scholz, Baerbock, Strack-Zimmermann, Merz, Kiesewetter und wie sie alle heißen.“ Bereits Ende 2023 habe man die Reise dem Bundesvorstand „ordnungsgemäß angezeigt“.

Doch Weidel und Chrupalla widersprechen. Aus dem Pressereferat heißt es, dass die Reise „wohl nicht angemeldet“ war. Die Russlandnähe der AfD sorgt auch intern für Furore, zusätzlicher Zündstoff kurz vor dem Bundesparteitag.

Markiert: