Der Abstand schmilzt dahin! In immer mehr Umfragen bewegt sich die AfD auf CDU und CSU zu. Die Rechtsaußen-Partei ist jetzt praktisch auf Augenhöhe mit der Union. Würde es eine Neuwahl des Bundestags geben, könnte die Weidel-Partei vielleicht sogar stärkste Kraft werden. Ein Schreckensszenario, das auch für eine reguläre Neuwahl 2029 in Berlin die Runde macht.
Wir blicken auf die frischen Umfragen und schauen uns an, wie bedrohlich es für Friedrich Merz geworden ist.
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Umfragen: Die AfD erreicht neue Rekordhöhen
Der Trend ist klar: Im Vergleich mit dem Bundestagsergebnis schneidet die Union schwächer ab und die AfD gewinnt weiter an Zustimmung. Am 23. Februar kamen CDU und CSU auf 28,5 Prozent, die AfD erreichte 20,8 Prozent. Nun würde die Merz-Union rund zwei Prozentpunkte verlieren, die AfD dagegen rekordverdächtig 2 bis 3 Prozentpunkte nach oben klettern!
- INSA für die Bild am Sonntag (29. März): CDU/CSU 26 Prozent, AfD 23 Prozent
- YouGov (26. März): CDU/CSU 26 Prozent, AfD 24 Prozent
- Forsa für RTL und ntv (25. März): CDU/CSU 26 Prozent, AfD 23 Prozent
Offenbar verliert die Union in den Koalitionsverhandlungen und angesichts der Schulden-Kehrtwende an Rückhalt in der eigenen Anhängerschaft – die AfD profitiert davon! Merz braucht nun dringend Verhandlungserfolge und eine möglichst rasche Regierungsbildung, die eine Aufbruchsstimmung vermittelt, um die Stimmungslage zu drehen.
Voll im Trend: Aufstieg von Rechtsaußen, Abstieg von Konservativen und Sozis
Derweil zeigt eine neue und viel beachtete Grafik von „The Economist“, dass der Aufstieg der AfD zur zweitstärksten Kraft in Deutschland keineswegs als eigenständiges nationales Phänomen betrachtet werden kann. Seit 2010, und damit weit vor der Asylkrise um 2015, gibt es europaweit einen Aufstieg der Rechtspopulisten und Rechtsradikalen in Europa. Der Politikwissenschaftlicher und Sicherheitsexperte Professor Peter R. Neumann erkennt darin einen „Ausdruck einer allgemeinen Krise der westlichen Demokratie“.
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„The Economist“ hat untersucht, dass die Rechtsaußen-Parteien bis zur Finanzkrise 2008/09 europaweit (Mitgliedsstaaten der EU, Großbritannien, Schweiz und Norwegen) bei rund 5 Prozent lagen. Danach begann ein enormer Aufstieg auf nun im Schnitt 24 Prozent! Die Finanzkrise, der Aufstieg der Sozialen Medien, die Flüchtlings- und Corona-Krise dürften all das befördert haben. Gleichzeitig sank die Zustimmung für konservative und sozialdemokratische Parteien rapide.
Die AfD ist somit nur ein Teil dieser länderübergreifenden Entwicklung und auch der Abstieg von Union und SPD passt ins allgemeine Bild.