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Die AfD wird 2024 abstürzen: 3 Gründe sprechen klar für eine Bruchlandung

35 Prozent wollen die AfD in Sachsen wählen, 22 Prozent in ganz Deutschland. Und trotzdem: Wetten dass, die Partei 2024 abstürzt?

AfD könnte 2024 abstürzen!
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur, IMAGO / Christian Spicker, IMAGO / Lars Berg

AfD-Jugend "Junge Alternative" als rechtsextrem eingestuft

Die "Junge Alternative" gilt als der Nachwuchs der AfD. Sie und zwei weitere Organisationen wurden jetzt vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.

Der Umfrage-Höhenflug der AfD geht weiter: Laut einer neuen Erhebung von INSA in Sachsen könnte die Rechtsaußen-Partei bei der nächsten Landtagswahl 2024 dort auf 35 Prozent kommen! Sie wäre weit vor der CDU (29 Prozent) stärkste Kraft.

Auch bundesweit liegt die AfD laut ARD-Deutschlandtrend mit 22 Prozent auf Rekordkurs. Die Kanzlerpartei SPD ist ziemlich peinlich abgeschlagen (16 Prozent). Doch es gibt Anzeichen dafür, dass die Partystimmung bei der AfD bald vorbei sein könnte. Drei Gründe, warum die Partei 2024 abstürzen wird.

AfD schöpft fast das Maximum des Wählerpotenzials aus – es kann nur nach unten gehen

Die AfD polarisiert und spaltet. Die große Mehrheit der Bevölkerung kann sich nicht vorstellen, jemals das Kreuz bei der in Teilen rechtsradikalen Partei zu machen. Laut ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap liegt das maximale Wählerpotenzial der Partei bei nur 24 Prozent. Die AfD schöpft also in der selben Umfrage ihr Potenzial mit 22 Prozent fast vollständig aus. Bei den übrigen Parteien sieht es ganz anders aus. Die Union und die SPD etwa könnten theoretisch 52 bzw. 50 Prozent der Wähler erreichen und 32 Prozent könnten sich grundsätzlich vorstellen, die Grünen zu wählen.

Das bedeutet: Es kann für die AfD eigentlich nur noch nach unten gehen, weil sie für die meisten Wähler weiterhin unwählbar bleiben wird. Dass die Partei über 90 Prozent ihres maximalen Potenzials ausschöpft, während andere Parteien teilweise nicht mal 50 Prozent hinbekommen, ist ein außergewöhnlicher Zustand und wird nicht ewig anhalten.

Die AfD eine rechtsextreme Partei? Viele Wähler sind davon überzeugt.
Viele halten die AfD für rechtsextrem. Besonder ältere Wähler schätzen die AfD so ein. Foto: M. Lorenz, Grafik: A. Brühl

Die Stimmung im Land wird sich verbessern – der Partei passt das nicht

Die AfD ist für viele Wähler immer noch eine Protestpartei. Nur ein Teil der aktuellen Anhänger ist wirklich klar rechtsextrem einzustufen, viele sind einfach frustriert über die Ampel, die Energiekrise und die galoppierende Inflation. Die AfD braucht schlechte Stimmung und Pessimismus im Land, um sich als die angebliche Alternative zu den sogenannten „Altparteien“ darstellen zu können.

Doch die Stimmung wird 2024 besser werden – nicht zuletzt wegen der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land. Erinnert sei an das Sommermärchen 2006! Die Inflation sinkt bereits (im August 6,1 Prozent) und wird in den kommenden Monaten voraussichtlich erträglicher werden. Durch kräftige Tarifabschlüsse, einen satten Sprung beim Bürgergeld sowie eine zu erwartenede Mega-Rentenerhöhung im Juli 2024 wird es Millionen Menschen finanziell klar besser gehen. Auch die Konjunktur wird sich erholen. Für das kommende Jahr erwarten Experten immerhin ein leichtes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Das Forschungsinstitut ZEW beispielsweise 1,2 Prozent.

Nein, es wird nicht plötzlich alles rosarot werden in Deutschland 2024. Doch das Stimmungstief dürfte 2023 erreicht sein – nach den anstregenden Corona-Jahren, nach Ausbruch des Ukraine-Krieges und daraufolgender Heizkosten- und Stromkrise. Es kann nur noch aufwärts gehen – und damit abwärts für die Miesmacher-Partei AfD.

Wagenknecht wird AfD-Anhänger abwerben

Diejenigen, die trotzdem unzufrieden bleiben, werden sich bald wohl zwischen drei populistischen Parteien entscheiden können: Der AfD, der Linkspartei und vermutlich der neuen Wagenknecht-Partei. Die Anzeichen verdichten sich, dass Sahra Wagenknecht eine linksnationale Protestpartei gründen wird, die dann auch der Truppe um Höcke, Weidel und Chrupalla das Leben schwer machen wird.

Die AfD und die Wagenknecht-Partei würden im selben Wählersumpf fischen: Vor allem Ostdeutsche, strikte Gegner der Woken und der Asylpolitik. Die einen mit rechten Politikansätzen, die anderen mit linken. Die Parole „Unser Volk zuerst“ wird beide einen. Auch politisches Personal könnte die, sowieso schon in der Breite arg dünn besetzte, AfD dann an die neue Wagenknecht-Truppe verlieren.


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Für das politische Klima im Land wäre das eine neue Herausforderung, besonders auch für die Regierungsbildungen im Osten. Der AfD aber würde eine Wagenknecht-Partei auf jeden Fall nicht in den Kram passen.

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