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AfD auf Überholspur – die Gewinnerin des Ampel-Aus?

Die Union hat nach wie vor beste Aussichten auf das Kanzleramt, doch die AfD befindet sich auf dem Vormarsch. Als einzige Partei kann sie aufholen.

Die AfD macht in den Umfragen Boden gut.
© IMAGO/Mike Schmidt

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Bis zur vorgezogenen Bundestagswahl verbleiben 88 Tagen (Stand 27. November). Nachdem sich die SPD auf Olaf Scholz als Kanzlerkandidat festgelegt hat, ist ein Vierkampf um die Kanzlerschaft entbrannt: Friedrich Merz (CDU/CSU) versus Olaf Scholz (SPD) versus Robert Habeck (Grüne) versus Alice Weidel (AfD). Die jüngsten Umfragen sehen die Union in der Pole-Position, doch langsam aber sicher pirscht sich die AfD heran.

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Denn das Forsa-Institut attestiert der AfD in seiner Umfrage vom 26. November 18 Prozent. Letztmals stand man vor über zehn Monaten so gut da. Die früheren Ampelpartner haben Weidel und Chrupalla demnach längst überholt. Der Vorsprung auf die FDP beträgt 14 Prozentpunkte, auf die Grünen sechs Prozentpunkte und auf die SPD drei Prozentpunkte.

AfD macht beständig Boden gut

Enteilt scheint nur die Union mit aktuell 32 Prozent. Doch ein Längsschnitt zeigt, dass der Vorsprung beständig schmilzt. Während die Union unmittelbar vor dem Ampel-Aus (5. November) noch bei 33 Prozentpunkten lag und seitdem einen Prozentpunkt eingebüßt hat, lag die AfD zum damaligen Zeitpunkt bei 16 Prozent und hat zwei Punkte zugelegt.


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Binnen knapp drei Wochen hat man drei Prozent auf die Union aufgeholt – ein solcher Sprung ist keiner anderen Partei gelungen. Eine Koalition aus Union und AfD, wie es sich die Anhänger der Alternative für Deutschland wünschen, würde inzwischen aufgehen. Angesichts der von Friedrich Merz gesetzten „Brandmauer“ ist ein solches Bündnis jedoch unrealistisch. Auch die übrigen Kanzleranwärter haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen.

Eine Umfrage von INSA hat unterdessen gezeigt, dass sich die Mehrheit der Deutschen (29 Prozent) eine Große Koalition zurückwünscht. Eine Zusammenarbeit von Union und SPD, wie es sie zuletzt unter Angela Merkel gegeben hat, würde laut den Befragten unter der Führung von Friedrich Merz stattfinden. 40 Prozent sehen den 69-Jährigen im Kanzleramt.