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Afghanistan: USA beenden Einsatz in Kabul ++ Brisante Enthüllung über Gerettete in Bundeswehr-Flügen

Afghanistan: USA beenden Einsatz in Kabul ++ Brisante Enthüllung über Gerettete in Bundeswehr-Flügen

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4587 Menschen konnte die Bundeswehr aus Afghanistan fliegen. Foto: picture alliance/dpa/Bundeswehr | Marc Tessensohn

Die Evakuierungsflüge der Bundeswehr aus Kabul sind beendet. In einer der gefährlichsten Missionen der Bundeswehr konnten Tausende Menschen aus Afghanistan gerettet werden. Sie flohen vor den Taliban.

Doch anders als die Bundesregierung behauptet, handelt es sich bei den Geretteten aus Afghanistan zumeist gar nicht ums Ortskräfte und deren Familien.

News-Blog: Taliban herrschen wieder in Afghanistan

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30. August 2021

22.51 Uhr: USA beenden Einsatz am Flughafen Kabul

Mit dem Abzug ihrer letzten Soldaten vom Flughafen Kabul haben die USA den Militäreinsatz in Afghanistan nach fast 20 Jahren beendet.

Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Montag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon.

20.15 Uhr: Brisante Enthüllung über die von der Bundeswehr Geretteten

Anders als die Bundesregierung bislang öffentlich behauptete, sind nur wenige Ortskräfte der Bundeswehr aus Kabul ausgeflogen worden. Bei den bisherigen Evakuierungsflügen waren nur 138 der 3.849 geretteten Afghanen ehemalige Ortskräfte. Hinzu kommen 496 Familienmitglieder der Ortskräfte, die ebenfalls nach Deutschland gebracht wurden.

Damit reisten 634 Menschen „mit Ortskräfte-Bezug“ ein, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag erklärte. Insgesamt flog die Luftwaffe jedoch 4.587 Menschen aus Kabul aus, darunter auch Hunderte Deutsche.

+++ Afghanistan: US-Luftangriffe in Kabul – mehrere Zivilisten getötet +++

Unklar ist nun, wer die übrigen afghanischen Staatsangehörigen sind, die evakuiert wurden. Möglicherweise Ortskräfte anderer Staaten sowie weitere gefährdete Personen, wie Politikerinnen, Anwälte und Journalisten. Die Nato-Verbündeten hatten sich darauf verständigt, sich gegenseitig bei den Evakuierungen zu unterstützen.

Laut Claus Strunz von der „Bild“-Zeitung seien aber auch vier Straftäter nach Deutschland gebracht worden. Es bestehe bei ihnen zwar kein Terrorismus-Verdacht, jedoch seien zwei von ihnen Vergewaltiger.

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19.50 Uhr: Noch mehr als 40.000 Ortskräfte mit Familien in Afghanistan – Heiko Maas will Ausreisen organisieren

Die Bundeswehr hatte ihre Rettungsmission bereits am Donnerstag beendet, auch die anderen US-Verbündeten stellten ihre Evakuierungsflüge aus Kabul ein. Doch damit beendet die Bundesregierung nicht ihre Bemühungen.

Außenminister Heiko Maas führte am Montag Gespräche in Afghanistans Nachbarländern Usbekistan und Tadschikistan, um die Möglichkeiten für weitere Ausreisen aus Afghanistan zu prüfen. Usbekistan sei bereit, seine Grenzen für Deutsche, afghanische Ortskräfte und andere Schutzbedürftige aus Afghanistan zu öffnen, sagte der Minister.

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Maas bekräftigte, dass er bei den weiteren Evakuierungen aus Afghanistan vor allem auf den Luftweg setze. In erster Linie gehe es nun darum, den stark beschädigten Flughafen von Kabul wieder soweit instand zu setzen, dass alle Ausreisewilligen mit entsprechenden Dokumenten mit Hilfe von zivilen Chartermaschinen ausgeflogen werden können.

Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass die Gesamtzahl der Menschen mit Bezug zu Ortskräften bei mehr als 40.000 liegt!