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Aiwanger unterstützt Beitrag von radikalem AfD-Vordenker – neuer Eklat um Bayern-Minister

Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger verteidigte einen radikalen Vordenker der AfD. Der bedankte sich für den Zuspruch des Bayern-Ministers.

Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger unterstützt einen Beitrag eines radikalen AfD-Vordenkers.
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur; IMAGO / Lindenthaler

Bayern: CSU und Freie Wähler unterzeichnen Koalitionsvertrag

CSU und Freie Wähler haben ihren Koalitionsvertrag für die künftige bayerische Landesregierung unterzeichnet, eine Neuauflage der bisherigen Koalition. Bei der Landtagswahl am 8. Oktober hatten sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Freien Wähler verschoben.

Eigentor für Hubert Aiwanger: Der Chef der Freien Wähler (FW) wollte mit einem Beitrag auf der Plattform X gegen Grünen-Chefin Ricarda Lang schießen. Doch das ging nach hinten los. Er vereidigte mit seiner Antwort nämlich einen radikalen Vordenker der AfD. Der bedankte sich für Aiwangers Zuspruch.

++ Dazu interessant: AfD: Die Partei der jungen Männer – warum ist sie so anziehend? ++

Aiwanger verteidigt Rechts-Influencer

Bayerns Skandal-Minister Hubert Aiwanger stiftete einen Online-Streit mit Grünen-Chefin Ricarda Lang an. Hintergrund ist ein Video auf der Plattform X, das die Politikerin dort kritisch teilte. In dem Video versucht der als rechtsextrem eingestufte Politaktivist Erik Ahrens zu erklären, dass man als Mann nicht auf Frauen zugehen dürfe. Das würde helfen, um vermehrt weiblichen Nachwuchs für die rechte Bewegung zu gewinnen.

Lang schoss daraufhin auf X gegen den Rechts-Influencer und schrieb zum Beitrag: „Ich bin mir relativ sicher, dass dieser Typ noch nie mit einer echten Frau geredet hat.“ Doch Ahrens stieß in der Kommentarspalte auf seinen Beschützer Hubert Aiwanger. Er hinterfragte Langs Frauenaussage und antwortete der Grünen-Politikerin: „Was ist in der Definition der Grünen eine ‚echte Frau‘, Frau Lang?“.

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Bayern-Minister macht Rolle rückwärts

Der Rechts-Influencer bedankte sich prompt beim FW-Chef. „Vielen Dank für die Unterstützung Herr Aiwanger“, schreibt Ahrens. Zur Krönung verbindet er FW (Freie Wähler) und AfD mit einem blauen Herzchen. Aiwanger scheint seine Unterstützung ziemlich unangenehm zu sein. Denn kurz darauf löschte er seinen Tweet wieder. Ricarda Lang erspähte Aiwangers Antwort allerdings zuvor. Mit einem Screenshot der Konversation teilte sie scherzhaft: „Das war bestimmt sein Bruder“.


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Ahrens gehört zu den Köpfen hinter dem TikTok-Erfolg der AfD. Er schult Kader der Rechtsaußen-Partei im Umgang mit sozialen Medien. Der TikToker fällt immer wieder durch Parolen auf, die an nationalsozialistische Ideologie erinnern. Er schrieb zum Beispiel auf X: „Wer sich 2024 nicht mit Rasseforschung beschäftigt, lebt hinterm Mond“.

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