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Baerbock greift nach Spitzenjob – und bringt Männer damit auf 180

Ungeahnte Wut in den Kommentarspalten: Warum die Ernennung von Baerbock zur Präsidentin der UN-Generalversammlung für Zündstoff sorgt.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler

Das ist Annalena Baerbock

Annalena Baerbock ist die erste Frau im Amt des Außenministers. Wir stellen die grünen Politikerin vor.

Sonst kaum eine Schlagzeile wert, doch nun heißes Thema in den Zeitungen und Kommentarspalten: die neue Besetzung für den Vorsitz der UN-Generalversammlung. Das soll Annalena Baerbock (Grüne) sein und das, obwohl ursprünglich eine andere Frau nominiert war. Das sorgt für Empörung gegenüber der ihres Zeichens feministischen Außenpolitikerin.

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Die Deutsche Presse-Agentur hat am Mittwochabend mitgeteilt, dass die Bundesregierung vorhat, Baerbock für die Sitzungsperiode 2025 bis 2026 als Präsidentin der UN-Generalversammlung zu nominieren. Die Ernennung gilt als Formsache. Der Wermutstropfen: Ursprünglich war die erfahrene Diplomatin Helga Schmid für dieses Amt vorgesehen.

Baerbock klaut Schmid den Posten? – Empörung über die neue UN-Präsidentin

Diese Entscheidung hat zu heftiger Kritik geführt, unter anderem vom ehemaligen Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen. Er bezeichnete den Wechsel als „Unverschämtheit“. Mit Blick auf Baerbocks eigene politische Maxime fragte der frühere Spitzendiplomat: „Ist das feministische Außenpolitik?“

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Schmid, die zuvor als Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa tätig war, hatte bereits ein Arbeitsprogramm für das Amt erarbeitet, das nun von Baerbock übernommen werden soll. Dass nun die ehemalige Außenministerin den Job bekommt, empört nicht nur Heusgen.

Der Welt-Journalist Robin Alexander schrieb über Baerbock auf X: „Sie verdrängt die sehr erfahrene Diplomatin Helga Schmid“. Der Verteidigungsexperte Carlo Masala sagte zu „Table Briefings“: „Helga Schmid ist eine der besten und erfahrensten Diplomatinnen, die Deutschland gegenwärtig hat. Dass sie Annalena Baerbock weichen muss, ist kein Zeichen professioneller deutscher Diplomatie.“

Ein anderer User schreibt: „Deutschland hat das Vorschlagsrecht. Und jetzt, da diese Frau Schmid ihrem Berufsweg die Krone aufsetzen möchte, kommt Annalenchen Baerböckchen und tritt Frau Schmid in den Hintern. Wenn ich jetzt den Volksmund zitiere, wird es teuer.“

Viele weitere Kommentare in diese Richtung häufen sich. Oft wird die diplomatische Qualifikation Baerbocks, die als Außenministerin mit Sicherheit glänzende Kontakte zurückbehalten wird, in Frage gestellt. Auch wird ihr vorgeworfen, dass sie zuvor mitgeteilt hat, mehr Zeit für ihre Familie haben zu wollen. Vor allem jedoch wird die Grüne dafür kritisiert, einer anderen, den Grünen übrigens nahestehenden Frau, den Job „geklaut zu haben“.

Feministische Außenpolitik oder Karrieregeilheit?

Es stellt sich doch die Frage, wieso von weiblichen Politikerinnen erwartet wird, nicht nach ihrem Wunschposten zu greifen, zugunsten einer anderen Frau. Bei Männern scheint es völlig in Ordnung zu sein, wenn sie Nebenbuhler ausbooten, um den Job zu bekommen, den sie wollen. Das geschieht auch in der Politik nicht selten. Man kann schon zur Debatte stellen, ob Baerbock im Moment nicht viel mehr dafür abgestraft wird, dass sie als Frau zu machthungrig ist.

Veit Medick vom „Stern“ schreibt zu der Situation: „Nee, klar, solche Versorgungsjobs kennen Männer natürlich überhaupt nicht. Würden die nie machen!“ Die Parteikollegin Baerbocks, Renate Künast, kommentierte Robin Alexander: „Ich kenne beide und kann deshalb sagen: beide sind toll und qualifiziert. Sie können also ganz entspannt sein.“


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Eine andere Userin schreibt auf X: „Wenn sich eine erfahrene Diplomatin dadurch auszeichnet, dass sie keiner kennt, dann war Frau Schmid sehr erfahren. Kann es vielleicht sein, dass Sie etwas gegen starke und erfolgreiche Frauen haben, Herr Alexander?“