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Anne Will: Als Peter Altmaier das sagt, platzt einem Gast der Kragen

Anne Will: Als Peter Altmaier das sagt, platzt einem Gast der Kragen

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Foto: ARD

Peter Altmaier hatte es wirklich nicht ganz leicht bei Anne Will. Es ging ums Klima, genauer: Um das Klimapaket, das die Regierung Ende letzter Woche endlich geschnürt hat.

Titel der Talksendung von Anne Will: „Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung – großer Wurf oder große Enttäuschung?

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Anne Will: Peter Altmaier muss sich verteidigen

Auf der Gästeliste von Anne Will war CDU-Politiker Peter Altmaier der einzige Regierungsvertreter – er musste das Klimapaket permanent verteidigen. Und gekämpft wurde mit harten Bandagen.

Ausgerechnet ein Wissenschaftler, den die Groko selbst beauftragt hatte, nahm das Klimapaket der Regierung direkt zu Beginn auseinander: „Mit diesem Programm können die Klimaschutzziele gar nicht erreicht werden”, sagte Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, eiskalt.

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Anne Will – das waren die Gäste:

  • Peter Altmaier (CDU), Wirtschaftsminister
  • Annalena Barbock, Parteivorsitzende der Grünen
  • Ottmar Edenhofer, Klimafolgenforscher
  • Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
  • Bernd Ulrich, Stellv. Chefredakteur von „Die Zeit“

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So sei der geplante CO2-Preis von 10 Euro pro Tonne viel zu gering. Der Einstiegspreis müsse bei mindestens 50 Euro pro Tonne liegen. Peter Altmaier argumentierte dagegen – und bediente sich des kleinen Mannes: Auf dessen Kosten dürfe man keine Klimapolitik machen. Der Geringverdiener zahle am Ende die Zeche.

Gast schießt gegen Peter Altmaier: „Sie berufen sich auf die Armen, um nichts tun zu müssen“

Das ließ Journalist Bernd Ulrich nicht gelten. Er regte sich auf und schoss gegen den CDU-Politiker: „Im Namen der Armen gibt es Billigfleisch, und alle essen es. Im Namen der Armen bleiben die Benzinpreise unten – und alle rasen mit. Im Namen der Armen gibt es Billigflüge – und alle fliegen billig.“

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Der soziale Faktor beim Klimaschutz sei für ihn eine Ausrede: „Sie berufen sich auf die Armen, um nichts tun zu müssen.“

CDU-Mann bei Anne Will: „Wir haben eine Verantwortung für den sozialen Frieden“

Doch Altmaier blieb dabei: „Wir haben eine Verantwortung für den sozialen Frieden in diesem Land.“

Grünen-Chefin Annalena Berbock konterte: „Sie müssen da schon ehrlich sein. Wer kann denn Entfernungskostenpauschalen über den Werbekostenfreisatz geltend machen?“ Das seien diejenigen mit hohem Einkommen. „Wenn man ne Krankenschwester ist und alleinerziehend, dann kann man so viel ohnehin nicht geltend machen. Das als soziale Rettung zu verkaufen, find ich etwas absurd.“

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Tatsächlich ist es so, dass Spitzenverdiener über die Pendlerpauschale mehr Geld einsparen können als Geringverdiener. Leider wurde dieser Punkt bei Anne Will nicht weiter verfolgt. So blieb der Talk insgesamt ergebnislos: Ein Groko-Vertreter, der sein Paket verteidigen musste, weil ihm gar nichts anderes übrig blieb, und vier Kritiker des Pakets konnten schwerlich einen gemeinsamen Nenner finden. (pen)