Den Kindern und Jugendlichen ist ihr Smartphone heilig. Sie nutzen es stundenlang, um zu telefonieren, Kurznachrichten zu verschicken, sich durch die sozialen Medien zu scrollen, Musik zu hören und nicht zuletzt Videos zu schauen.
Zuhause wird das Handy nur zur Seite gelegt, um an der Konsole zu „zocken“ oder in der Netflix-Serienwelt zu entfliehen. Medien bestimmen den Alltag der Heranwachsenden. Die Krankenkassen schlagen Alarm und veröffentlichen Empfehlungen, die für Ärger bei den Kindern sorgen dürften.
AOK und Barmer: 72 Prozent der Jugendlichen vertreiben ihre Zeit mit Gaming
AOK und Barmer führen aus, dass rund 72 Prozent der Jugendlichen (12- bis 19-Jährige) regelmäßig die Zeit mit Gaming vertreiben, wie die Ergebnisse der aktuellen JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) 2021 zeigen. Anhand der JIM-Studien lässt sich in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Aufwärtstrend erkennen: 2018 betrug der Anteil 58 Prozent, 2019 waren es 63 Prozent, im Folgejahr 68 Prozent und 2021 wie erwähnt 72 Prozent. Für die Altersgruppe der 12- bis 19-Jährigen ist Gaming oft nicht nur Zeitvertreib, sondern ein intensiv betriebenes Hobby, das die Jugendlichen mit anderen teilen.
Welche Medienzeit wird empfohlen? Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt folgende Zeiten:
- 0 bis 3 Jahre: maximal 10 Minuten
- 3 bis 6 Jahre: maximal 30 Minuten
- 6 bis 10 Jahre: maximal 60 Minuten
- Zehn- bis Zwölfjährige: eine Stunde pro Tag beziehungsweise sieben Stunden pro Woche
- 13- und 14-Jährige: 1,5 Stunden pro Tag beziehungsweise 10,5 Stunden pro Woche
- 15- und 16-Jährige: zwei bis 2,5 Stunden pro Tag beziehungsweise 14 bis 17,5 Stunden pro Woche
Was? Höchstens 2,5 Stunden? Ja genau, und wer dabei nur ans Gaming denkt, irrt. Denn wie die BZgA ausführt, bezieht sich die empfohlene Medienzeit nicht nur auf das Gaming, sondern auch das Surfen im Internet, die Nutzung des Smartphones und das Fernsehen zählen dazu.