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Krankenversicherung: AOK rückt brisante Zahlen raus – IHR Lebensstil ist teuer für alle Versicherten

Diese Statistik könnte eine Debatte neu entfachen, die schon lange schwelt. Die Krankenkasse AOK legt die Karten auf den Tisch.

Die Krankenkasse AOK legt die Karten auf den Tisch.
© imago images/Sven Simon

Krankenkasse wechseln: Hier sparst du am meisten ein

2023 soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen. Bei diesen Krankenkassen können Versicherte bei einem Wechsel am meisten sparen.

Wo hört die Solidarität bei der Krankenversicherung auf? Bei Menschen, die Kette rauchen oder zu oft Alkohol trinken? Bei anderen, die mit Extremsportarten Hals und Kopf riskieren? Oder bei jenen, die sich so extrem ernähren, dass ihr BMI weit jenseits der 30 liegt? Oder sollte man dieses Fass erst gar nicht aufmachen?

Die Krankenversicherung AOK Bayern jedenfalls rückte kürzlich Zahlen raus, die dieser heiklen Debatte neues Feuer geben. Die Erkenntnis: Fettleibigkeit wird ein immer größeres Problem.

Krankenkasse AOK veröffentlicht heikle Statistik

AOK Bayern untersuchte, wie viele Versicherte starkes Übergewicht haben. Demnach stellten Ärzte bei 14,1 Prozent der bayrischen AOK-Versicherten die Diagnose Adipositas. Der Untersuchungszeitraum ist das Jahr 2021. Zwei Befunde der Studie verdienen dabei eine besondere Beachtung.

Zum einen stieg der Anteil der stark übergewichtigen AOK-Versicherten zwischen 2018 und 2021 deutlich an. Bei den Erwachsenen betrug das Plus rund vier Prozent, bei Kindern und Jugendlichen dagegen sogar 13,5 Prozent!


Die 5 größten Krankenversicherungen in Deutschland (Stand: März 2023):

  • Techniker Krankenkasse (TK): 11,14 Millionen Versicherte
  • BARMER: 8,69 Millionen Versicherte
  • DAK Gesundheit: 5,54 Millionen Versicherte
  • AOK Bayern: 4,65 Millionen Versicherte
  • AOK Baden-Württemberg: 4,59 Millionen Versicherte

Krankenversicherung: AOK stellt Vermutung auf

Zum anderen ist die regionale Verteilung interessant. Trauriger Spitzenreiter war die Stadt Hof mit 19,6 Prozent Adipositas-Betroffenen. Hier ist also fast jeder fünfte AOK-Versicherte stark übergewichtig. Auch in anderen fränkischen Städten und Landkreisen wie Bamberg (17 Prozent) gibt es hohe Zahlen. Anders dagegen die Lage in Oberbayern. An den großen Seen und Alpen im Süden des Bundeslandes scheinen die Menschen fitter zu leben. So liegt hier der Anteil der Fettleibigen meist unter 10 Prozent, wie etwa im Landkreis Starnberg (8,5 Prozent).

Die AOK vermutet jedoch, dass dies nicht primär mit der Landschaft zu tun hat, die zu Outdoor-Aktivitäten einlädt. So nennt die Krankenversicherung auch die ältere Bevölkerungsstruktur sowie den „niedrigeren sozioökonomischen Status“ im Norden als Erklärungsansätze für das Nord-Süd-Gefälle.

Lebensstil teuer für alle AOK-Versicherten

Die Rechnung für diese Entwicklung müssen jedoch alle Versicherten zahlen. Zu den möglichen Folgen von Adipositas gehören Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, Arthrose und auch Herzinfarkte. Damit verbunden sind teure Arzt- oder Krankenhausrechnungen.

Bei einer Umfrage des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung gaben vor einigen Jahren 57 Prozent der Befragten an, dass Menschen mit einem ungesunden Lebensstil höhere Beiträge zahlen sollten. Eine knappe Mehrheit war dagegen für geringere Beiträge für diejenigen, die Ausdauersport betreiben, sich also besonders fit halten.


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Krankenversicherungen zahlen Beiträge zurück

Die AOK Bayern geht einen anderen Weg. Mit einem Bonustarif haben die Versicherten die Chance, jährlich Beiträge zurückzuerhalten, wenn sie gesundheitsbewusst leben und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Zwischen 80 bis 230 Euro Erstattung jährlich sind so drin. Hierzu muss man beispielsweise der Krankenkasse nachweisen, dass man ins Fitnessstudio geht. Sogar bis zu 300 Euro kriegt derjenige, der drei Jahre lang keine Rezepte vom Arzt verschrieben bekommen hat.