Der „Earth Overshoot Day“ gibt jedes Jahr den Tag an, an welchem die menschliche Nachfrage an nachwachsenden Rohstoffen, die Kapazität der Erde zur Reproduktion ebendieser übersteigt.
Und dieser Tag rückt jedes Jahr ein Stück weiter nach vorn. 2019 fiel er bereits auf den 29. Juli. ARD-Journalist Lorenz Beckhardt lieferte am Montagabend einen Tagesthemen-Kommentar zum Thema, der für ordentlich Wirbel sorgte.
Tagesthemen: ARD-Journalist mit gewagtem Lösungsansatz
„Schon wieder so ein lästiges Umeltthema. Erdüberlastungstag“, beginnt der Kommentar. „Hatten wir doch schon letztes Jahr und im Jahr davor und so weiter. Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse, wir verbrauchen die Ressourcen der Erde schneller als sie nachwachsen können. Okay. Verstanden. Und jetzt?“
Jetzt stellt der Beckhardt sein eigenes Konsumverhalten dar: „Ich hatte heute Abend ein schönes Stück Fleisch auf dem Grill. Das habe ich öfter. Privat steige ich oft ins Auto oder ich fliege um den Globus, weil ich gerne tauche und Korallenriffe liebe.“
Mutige Politiker müssen Süchtigen helfen
Er sei eben „Konsum-Junkie“. Und dafür schämt er sich auch nicht. Warum? Weil konsumieren Spaß mache, weil es Belohnung, Genuss und Lust bedeutet. Weil es alle machen. Obwohl es kein Geheimnis ist, wie es unserem Planeten schadet.
Seine Lösung, um das Konsumverhalten der Menschen einzuschränken? „Jeder weiß: Süchtige brauchen Hilfe“, meint Beckhardt. Es braucht „mutige Politiker“
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„Ist das eine Art Wette?“
Und an diese richtet er auch sein Bitte: „Macht Fleisch, Auto fahren und fliegen so verdammt teuer, dass wir davon runterkommen. Bitte. Schnell. Dann wählen wir auch euch alle.“ Bei den Zuschauern kam diese Forderung gar nicht gut an.
„Jetzt drehen sie dann komplett durch, die Damen und Herren im ARD-Elfenbein“, schreibt ein weiterer. Und auch vom ZDF-Kollegen Andreas Kynast bekommt er Kritik: „Ist das eine Art Wette? Dass jeder den vorherigen Bestraft-Mich-Kommentar überbieten muss? Der arme Kerl morgen…“.
Erst vor etwa einer Woche eckte die Tagesthemen-Journalistin Kristin Joachim mit einem Kommentar an. Darin forderte sie ebenfalls mehr Zwang in der Umweltpolitk. „Der Mensch funktioniert eben nicht über Freiwilligkeit. Er will gezwungen werden“, so Joachim damals. Dieser Satz sorgte bei vielen Zuschauern sowie Politikern für Empörung. (db)