ARD-„Wahlarena“ am Montagabend – hier haben Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, die Kanzlerkandidaten zu grillen. So auch den Amtsinhaber Olaf Scholz. Eine Bochumerin erhält das Wort und darf dem Kanzler eine Frage stellen. Sie dürfte von ihrem Hintergrund her das Stammwähler-Klientel der SPD widerspiegeln. Doch man merkt auch: Diese Frau ist vor der Bundestagswahl enttäuscht über die Politik. Der Grund ist ihre niedrige Rente.
Die Frau aus NRW erzählt, dass sie 30 Jahren in der Pflege gearbeitet hat. Nun konnte sie nach 45 Beitragsjahren in Rente gehen. Doch ihre Altersbezüge seien so niedrig, dass sie weiterhin dazu gezwungen sei, in der Pflege weiterzuarbeiten. „Ist das gerecht, dass ich als Rentnerin noch weiter arbeiten muss?“
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Emotionale Rentnerin: „Ist das gerecht?“
Die Bochumerin wird emotional: „Ich habe 45 Jahre in diesem Land Steuern gezahlt und muss jetzt erst recht draufzahlen und komme an die Armutsgrenze. Finden Sie das gerecht? Ich nicht!“ „Ja, ich auch nicht“, entgegnet Kanzler Scholz. „Man muss, wenn man ein solches Arbeitsleben hinter sich gebracht hat, von der Rente zurechtkommen können.“
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„Das kann ich aber nicht“, wendet die Frau energisch ein. Doch Scholz geht da nicht drauf ein und spricht über die großen Linien der Rentendebatte in Deutschland.
Scholz sieht sich an der Seite der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die auch zukünftig ein solidarisches Rentensystem wollen. Man könne sich auch weiterhin „ein stabiles Rentenniveau in Deutschland leisten“. Um die Jahrtausendwende habe es höhere Rentenbeiträge als heute gegeben, weil man nun sechs Millionen Menschen mehr in Beschäftigung habe. Es habe keine Beitragsexplosion gegeben und das werde nicht passieren in Zukunft, verspricht er.
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Scholz in der ARD-„Wahlarena“: Er spricht allgemein über die Rente
Man könne sich bei ihm auf drei Dinge verlassen, was die Rente betrifft, kündigt Scholz an. „Ja, da bin ich gespannt“, reagiert die Rentnerin leicht patzig. Das Publikum in der ARD-„Wahlarena“ ist darüber amüsiert, auch der Bundeskanzler grinst hier in der „Wahlarena“.
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Dann spult Scholz seine Standardpositionen zur Rente herunter: keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters, eine Garantie des Rentenniveaus sowie weiterhin eine abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren.