Alice Weidel in der ARD-„Wahlarena“: Die Kanzlerkandidatin stellt sich wie ihre Konkurrenten am Montagabend den Fragen des Studiopublikums. Gleich zwei Personen konfrontieren Sie mit ihrem Privatleben und dem Wahlprogramm ihrer Partei. Ein junger Mann sagt: „Wenn ich mir ihr Wahlprogramm anschaue, dann habe ich Angst um meine Zukunft! Ich bin homosexuell und ich habe Angst. Übrigens sollten Sie auch Angst haben.“
Es gibt direkt großen Applaus von den Gästen der Sendung vor der Bundestagswahl. Weidel versucht die Warnung wegzulächeln. Doch das Thema holt sie später erneut ein.
+++ Auch lesenswert: „Wahlarena“ (ARD): Merz soll ehrlich antworten – seine Antwort ist ein Paukenschlag +++
Attacke auf Weidel: „Wie können Sie eigentlich da Mitglied sein?“
Der Fragesteller aus Hameln führt aus, dass er staatliche Verfolgungen homosexueller Menschen durch die AfD in Zukunft befürchtet. „Wie können Sie eigentlich Mitglied dieser Partei sein als homosexuelle Person?“, fragt er Weidel. Er erkennt „ein massives Glaubwürdigkeitsproblem“.
Weidel versichert ihm, dass sie dafür stehe, dass er „frei nach seiner Façon leben kann – so wie ich das, Gott sei Dank, auch kann.“ Doch nur wenige Minuten später geht es erneut um die Vereinbarkeit von Weidels Privatleben und ihren politischen Überzeugungen als AfD-Spitzenpolitikerin. Eine ältere Frau aus der Nordeifel will Weidel „die Frage aller Fragen“ stellen. Das erweckt prompt hohe Erwartungen.
+++ Spannend: ARD-„Wahlarena“: Rentnerin aus Bochum grillt Scholz – „Komme an Armutsgrenze!“ +++
Die Dame fragt: „Wie passt ihr Lebensentwurf zum Programm der AfD, in dem ausdrücklich ja die Ehe zwischen Mann und Frau mit möglichst vielen Kindern propagiert wird?“
Kanzlerkandidatin in ARD-„Wahlarena“ in Bredouille: „Sieht das Herr Höcke auch so?“
Weidel zeigt sich froh darüber, das in der ARD-Sendung aufklären zu können. Es handle sich hierbei um ein „Leitbild der Familie von Vater, Mutter, Kind“. Das vertrete auch sie. Doch Lebenspartnerschaften von Homosexuellen sollten gleichgestellt werden, „ohne das Institut der Ehe zwischen Mann und Frau zu berühren“.
Weitere Nachrichten für dich:
Die Fragestellerin schaut skeptisch: „Und Sie glauben, dass Herr Höcke das auch so sieht?“ Das Publikum in der „Wahlarena“ applaudiert zustimmend, Weidel lacht auf. Dann kann sie nur sagen: „Ich nehme die Frage gerne mit. Ich glaube schon.“ Homosexuelle AfD-Kritiker dürften das alles weitaus weniger witzig finden wie Weidel.