Ein Politiker redet viel, wenn der Tag lang ist – davon kann sich auch CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet in der heißen Phase des Wahlkampfes nicht frei machen.
Viele Zitate des NRW-Ministerpräsidenten kursieren daher in den Medien – doch neuste Aussagen, die Armin Laschet unter anderem zu Männermode, Pizza Hawaii und Hundewelpen getätigt haben soll, sorgen für komplette Verwirrung unter den Wählern.
Armin Laschet (CDU): „Die Kernfrage ist: Wie kommen wir nach der Pandemie wieder zu Parmesan-Trüffel-Creme?“
Über Armin Laschet haben sich viele Menschen in letzter Zeit eher geärgert – aber seit Dienstagmorgen gehen vermeintliche Zitate des CDU-Kanzlerkandidaten durchs Netz, die einfach nur zum Lachen sind.
Unter dem Hashtag „Laschomat“ veröffentlichen unzählige Twitter-Nutzer Fotos von dem 61-Jährigen, versehen mit einem Zitat in bestem Politiker-Deutsch. „Männer in Cargohosen ist ein wichtiges Thema. Aber die Probleme lassen sich nicht von heute auf morgen lösen. Deutschland allein kann nicht die Welt retten“, steht da zum Beispiel.
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Das ist Armin Laschet:
- Der 61-Jährige ist Kanzlerkandidat von CDU und CSU.
- Er ist 1,72 Meter groß – Merkel kommt auf 1,65 Meter.
- Laschet soll ein direkter Nachfahre von Karl des Großen sein.
- Seit 2017 ist er Ministerpräsident von NRW, seit 2021 CDU-Bundesvorsitzender
- Armin Laschet lebt in Aachen und hat mit Ehefrau Susanne drei erwachsene Kinder (zwei Söhne und eine Tochter)
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Oder: „Die Kernfrage ist: Wie kommen wir nach der Pandemie wieder zu Parmesan-Trüffel-Creme? Ich bin prinzipiell bereit, daran zu arbeiten. Auch der politische Gegner muss sich mit dieser Frage beschäftigen.“
Kaum vorstellbar, dass der 61-Jährige aktuell Zeit hat, sich mit solch nebensächlichen Dingen zu beschäftigen. Tatsächlich hat er das auch nicht – und diese Worte nie gesagt. Dahinter steckt ein Gag, der sogenannte „Laschomat“. Entworfen von einem Unternehmen, das sich auf digitales Marketing spezialisiert hat – und zwei FDP-Mitgliedern gehört.
Armin Laschet (CDU): Das steckt hinter dem Zitate-Generator
Im Gespräch mit unserer Redaktion verrät Michael Ziegler, einer der Inhaber von „Visualtech“, dass die Idee zu dem Generator Freitagabend spontan beim Surfen auf Twitter entstand. Dort forderte Journalist Lorenz Meyer: „Nennt mir ein beliebiges Obst oder Gemüse und ich sag Euch, was Armin Laschet antworten würde“ – ein Nutzer kommentierte daraufhin:„Ich kann nicht mehr. Lorenz Meyer, der Lasch-o-mat. Kann das jemand bitte in Software gießen?“ Gesagt, getan.
„Wir bauen ja generell solche Tools, wenn auch ein bisschen komplexer“, erklärt Ziegler gegenüber dieser Redaktion. Die beiden Männer suchten Zitate von Armin Laschet, die „besonders phrasenhaft“ waren, programmierten den Generator an einem Abend. Die Nutzer können dabei ein beliebiges Thema eingeben, das in entsprechende Sätze eingefügt wird. „Wir waren ein bisschen erstaunt, dass Zitate heraus kommen, die ein Politiker wirklich sagen könnte.“
Mit dem Projekt trafen Ziegler und sein Unternehmenspartner offenbar einen Nerv: Nachdem die Seite am Montag zugänglich wurde, ging der Server bereits am späten Nachmittag „in die Knie“ – mehrere 10.000 Nutzer hatten den „Laschomat“ genutzt. „Wir dachten, dass es Potential hat, aber darüber sind wir auch überrascht.“
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Auch wenn die Unternehmer selbst FDP-Mitglieder sind, steckt hinter dem Projekt kein politischer Hintergrund oder gar ein Wahlkampf-Stunt. „Wir fanden es eher ein bisschen lustig, es ist eine Spaß-Aktion, wo wir auch zeigen, was wir so entwickeln“, so Michael Ziegler.
Zwar stehe Armin Laschet tatsächlich häufiger wegen seiner Phrasen in der Diskussion – doch Unternehmer Ziegler räumt ein, dass man einen solchen Generator wohl mit jedem Politiker erstellen könnte.
Übrigens zwingen manche Nutzer den Chef von CDU und CSU mit dem Programm auch zu ein bisschen (ironischer) Selbstkritik. So hat eine Twitter-Userin ihr Werk veröffentlicht: „Meine Unfähigkeit ist ein wichtiges Thema. Die Frage ist doch: Welche Richtung nimmt das Land? Das Thema ist zu ernst, um damit Parteipolitik zu machen.“