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Asyl: Deutschland ist fein raus – „Man kann es kaum glauben“

AfD und CDU fordern eine Asyl-Eindämmung. Dabei gibt es die schon längst. Woran liegt das und ist das wirklich fair?

Rückgang der Asyl-Anträge: Was steckt hinter den sinkenden Zahlen?
© IMAGO/Hanno Bode

Mehr Kontrolle, weniger Flüchtlinge: Die große CDU-Asylkehrtwende von Merz

Die Migrationspolitik ist eines der Hauptthemen im Wahlkampf. Wir haben uns das Programm der CDU angeschaut und verraten was die Partei in Sachen Asyl verändern will.

Es war eins der heiß diskutiertesten Themen im Wahlkampf und darüber hinaus. Asyl in Deutschland und die damit einhergehende Migrationspolitik. Längst nicht mehr nur die AfD fordert Eindämmung der Zuwanderung. Auch in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD hat das eine große Rolle gespielt. Daher dürfte es einige überraschen, dass die Zahl der Asylanträge tatsächlich zurückgeht.

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Dem Verein „Pro Asyl“ schreibt dazu auf X: „Wenn man den Debatten folgt, mag man es kaum glauben, aber: Die Zahl der Asylanträge in Deutschland sinkt – obwohl weltweit immer mehr Menschen vor Krieg und Krisen fliehen müssen.“

Deutschland dicht. Asyl-Anträge brechen ein

Laut „Pro Asyl“ waren Ende 2024 etwa 122 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Das stellt einen neuen Höchststand dar. Gleichzeitig ist die Zahl der Asylanträge in Deutschland um 30 Prozent zurückgegangen. Im ersten Quartal des Jahres 2025 sind die Anträge auf Asyl sogar um 45 Prozent gesunken.

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Das liegt laut „Pro Asyl“ vor allem an den Grenzkontrollen, die Mitte 2024 von der damals amtierenden Innenministerin Nancy Faeser (SPD) eingeführt wurden. Auch die Abschottung der EU-Außengrenzen habe einen Einfluss.

Der Verein schreibt dazu auf seiner Internetseite: „Die Menschen, die 2024 beim Versuch der ‚unerlaubten Einreise‘ von der Bundespolizei zurückgewiesen wurden, kamen hauptsächlich aus Ländern, aus denen der Großteil der Asyl- und Schutzsuchenden stammt, nämlich aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan und der Türkei. Menschen also, die aller Wahrscheinlichkeit nach schutzbedürftig sind.“

Trotz der deutlich sinkenden Antragszahlen ist Migrations- und Asylpolitik weiterhin ein großes Thema. Noch Anfang April rief der Deutsche Landkreistag (DLT) Union und SPD auf, einen generellen Aufnahme-Stopp für Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten umzusetzen.

Flüchtlinge an der Grenze gestoppt

DLT-Präsident Achim Brötel (CDU) sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wir stellen letztlich infrage, ob wir Bürgerkriegsflüchtlinge überhaupt aufnehmen müssen oder ob diese Menschen nicht besser in angrenzenden Bereichen der Krisenregionen verbleiben sollten.“


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Weiter erklärte Brötel: „Auch die Politiker in Berlin müssen die Augen öffnen und sehen, dass wir nicht mehr grenzenlos weitere Flüchtlinge aufnehmen und vor allem auch integrieren können.“