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Annalena Baerbock verzichtet auf Fraktionsvorsitz – „Aus persönlichen Gründen“

Annalena Baerbock hat verkündet, nicht für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren. „Aus persönlichen Gründen“ werde sie sich zurückziehen.

Annalena Baerbock verzichtet auf den Fraktionsvorsitz.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Hat Merz seine Wähler "verarscht"?

Friedrich Merz wird der neue Bundeskanzler. Doch schon jetzt zeigen sich viele seiner Wähler enttäuscht.

Die Bundestagswahl entpuppte sich für die Grünen als Rückschlag. Man konnte lediglich 11,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler von den eigenen Inhalten überzeugen und sitzt daher künftig in der Opposition. Robert Habeck kündigte daraufhin seinen Rückzug aus der Spitzenpolitik an.

Schnell wurde daher noch-Außenministerin Baerbock als neue Co-Fraktionsvorsitzende gehandelt, doch dieser Spekulation erteilt sie jetzt eine Absage. Das berichtet der „Spiegel“.

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In einem Brief an ihren Landesverband und die Fraktion erteilt Baerbock sämtlichen Spekulationen eine Absage. Sie verzichte auf eine Führungsposition in der künftigen Bundestagsfraktion, heißt es darin. Baerbock habe sich „aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen“, so der Wortlaut.

Baerbock hat stets „alles gegeben“

Nach der Bundestagswahl hatte Baerbock ihre politische Zukunft stets offengelassen – vermied im Gegensatz zu Habeck allerdings auch eine klare Absage. In dem Brief heißt es, dass sich die 44-Jährige „bewusst“ bis nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg bedeckt hielt. Zudem habe sie „nach Jahren auf Highspeed“ einige Tage gebraucht, um ihre Gedanken zu sammeln. Im Vordergrund soll dabei die Frage gestanden haben, was ein Amt in erster Reihe „für meine Familie und mich bedeutet“.



Mit Betracht auf den familiären Aspekt gibt Baerbock zu, dass die Regierungsjahre einen privaten Preis gehabt hätten. Im November wurde die Trennung von Baerbock und ihrem Ehemann Daniel Holefleisch bekannt.

Zugleich erinnert Baerbock in ihrem Schreiben daran, dass sie seit 2008 in unterschiedlichsten Funktionen für die Grünen tätig war. Im Jahr 2018 übernahm sie gemeinsam mit Habeck den Vorsitz der Partei, ehe sie 2021 zur Außenministerin ernannt wurde. „In all dieser Zeit habe ich immer alles gegeben. Ich bin dabei auch mal gestolpert, um es dann mit doppelter Kraft besser zu machen, weil mir unser Land mitten in Europa und unsere Partei so sehr am Herzen liegen“, so Baerbock.