Bremen traut sich was! Die Hansestadt will erreichen, dass nicht mehr die Bürger mit ihren Steuern für die Polizeikosten bei Fußballspielen aufkommen müssen, sondern die entsprechenden Fußballvereine – zumindest zu einem Teil.
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Damit ist Bremen das erste Bundesland, das anstrebt, dass sich Fußballvereine an den Polizeikosten für Fußballspiele mit größerem Sicherheitsbedarf beteiligen. Unsere Redaktion hat Wiebke Winter (CDU), die in der Bremer Bürgerschaft sitzt, dazu befragt.
CDU-Politikerin: „Herz schlägt grün-weiß“
Wiebke Winter, 28 und im CDU-Vorstand, ist erst seit 2023 im Bremer Parlament. Doch das Polizeikosten-Thema kennt sie gut. „Ja, das läuft schon sehr lange und ist jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht. Übrigens ein kurioser Fakt über das Thema: Der Präsident von Werder Bremen ist Mitglied der SPD-Fraktion, die das beschlossen hat. Er ist jetzt erst seit kurzem dabei, das heißt, die Entscheidung hat er nicht mit getroffen, aber es ist schon ein Spannungsfeld innerhalb der SPD in Bremen.“
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Pro-Argument für die Änderung der Regularien ist, dass bei vor allem Derby-Spielen mehr Polizisten im Einsatz sein müssen, um Fans im Griff zu behalten, die eventuell Stunk machen wollen. Winter kommentiert: „Wir sind als CDU davon nicht begeistert, weil wir sehen, dass Werder Bremen davon über Gebühr getroffen ist. Wir sind derzeit das einzige Bundesland, das die Polizeikosten für Risikospiele an die DFL weitergibt – der dann Werder die Zeche zahlen lässt.“ Dabei sei Werder Bremen für ihre Stadt enorm wichtig, so Winter.
Werder Bremen soll Polizeikosten selbst tragen
„Unser Herz schlägt grün-weiß. Es ist eine hohe Identifikation in der Bevölkerung mit dem Verein da. Wenn Werder die Relegation geschafft hat, oder den Europacup gespielt hat, dann gibt es Autokorsos in der Stadt, die Menschen pilgern zum Stadion. Fußball und Werder sind wirklich etwas sehr Wichtiges für uns.“ Die zusätzliche Kosten-Belastung, die auf den Verein zukommt, sieht Winter kritisch. „Werder Bremen ist außerdem ein Verein, der relativ bodenständig ist. Wir haben nicht die riesigen Geldgeber, wie das bei anderen Vereinen der Fall ist.“
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„Wir ziehen unsere Kraft daraus, dass wir gemeinsam stark sind und dass wir gut scouten. Die Kostenregelung nur einem Verein aufzulegen, ist für Werder natürlich eine finanzielle Belastung, weil wir uns weniger gute Spieler leisten können. Das ist dann im Umkehrschluss für die Stadt einfach nicht gut. Wenn es um alle Vereine und Bundesländer gehen würde, wäre das womöglich eine andere Diskussion.“