Was bleibt der CDU anderes übrig, als mit Wagenknechts Partei BSW zu koalieren? In Thüringen und Sachsen stecken die Christdemokraten in der Zwickmühle. Mit der AfD wollen sie nicht regieren, mit der Linkspartei ebenso nicht – und ohne BSW geht eigentlich nichts.
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Mit 15,8 Prozent in Thüringen und 11,8 Prozent in Sachsen führt an der Wagenknecht-Truppe kein Weg mehr vorbei für CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem Thüringer Spitzenkandidaten Mario Voigt. Sie sind praktisch dazu gezwungen, das Gespräch zu suchen – für sogenannte „Brombeer-Koalitionen“ mit BSW und SPD. Doch manchen in der CDU schmeckt das gar nicht.
„Putin treu ergeben“: Große Vorbehalte gegen Wagenknechts BSW
Wie dem Europaabgeordneten Dennis Radtke aus dem Ruhrgebiet. Am Wahlabend postete der Christdemokrat auf X:
„Das BSW hat 650 Mitglieder. Das ist ein handverlesener Kreis von Wagenknechts Gnaden. Eine stalinistische Kaderpartei, Putin treu ergeben. Die wollen ein anderes Deutschland und Europa.“
CDU-Abgeordneter Radtke auf X
In einem Kommentar schrieb er, es wäre „toxisch“, wenn sich die Union aus staatspolitischer Verantwortung oder für die Stabilität auf ein Bündnis mit dem BSW einließe.
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BSW-CDU-Koalition: „Da fehlt mir jede Fantasie“
Auch der rheinland-pfälzische CDU-Chef Christian Baldauf ist gegen eine Zusammenarbeit mit Sahra Wagenknecht. Laut der Deutschen Presse-Agentur sagte er, dass er die Ukraine-Politik als „entscheidendes K.o.-Kriterium“ betrachtet.
„CDU und BSW haben vollkommen konträre Positionen. Da fehlt mir ehrlich gesagt jede Fantasie und ich sehe derzeit keinerlei Möglichkeit für inhaltliche Kompromisse.“
Christian Baldauf
Nur eine Minderheit für „Brombeer“-Koalitionen in Sachsen und Thüringen
Und was sagen die Wähler? Laut Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF finden nur 28 Prozent der Befragten in Thüringen eine Koalition aus CDU, BSW und SPD gut. In Sachsen sind sogar lediglich 24 Prozent dafür und fast 60 Prozent dagegen.