Sahra Wagenknecht und ihr Bündnis (BSW) befanden sich bis dato auf einem einzigen Höhenflug. Bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg räumte die Partei zweistellige Prozentwerte ab. Die Regierungsansprüche haben sich inzwischen aber zu einem Bumerang entwickelt. Nicht nur innerhalb der Partei gibt es Streit, allen voran der CDU scheint die Lust auf eine Zusammenarbeit vergangen zu sein.
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Fast zwei Monate sind seit den Wahlen in Thüringen und Sachsen vergangen und trotz der rechnerisch einfachen Mehrheitsverhältnisse stehen noch immer keine Koalitionen. Grund sind die Forderungen des Bündnis Sahra Wagenknecht – genauer gesagt, die Vorstellungen der Parteichefin. Während beispielsweise Spitzenkandidatin Katja Wolf in Thüringen einen pragmatischen Kurs verfolgt und zu Zugeständnissen bereit ist, beharrt Wagenknecht auf ihrem Kurs in Sachen Friedenspolitik. Diese Kontroverse rund um die Putin-affine Politik steht dem Abschluss einer Brombeer-Koalition im Weg.
Kritik an Wagenknecht: Blockiert Parteichefin die Koalitionen?
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung schlägt jetzt in dieselbe Kerbe. Wagenknecht würde bei den Sondierungen in Thüringen und Sachsen „absurde Forderungen stellen“, so der CDUler im ZDF-„Morgenmagazin“.
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„Sahra Wagenknecht ist das Problem“, wird er deutlich. „Verhandlungen, die vor Ort eher pragmatisch geführt werden, versucht sie zu torpedieren.“ Auch SPD-Chef Maier sieht in Thüringen kaum noch Chancen auf eine Brombeer-Koalition. Die außenpolitischen Forderungen des BSW könne man nicht erfüllen, so der 57-Jährige.
Die Vorwürfe, dass sie sich zu sehr in die bundespolitischen Regierungsverhandlungen einmischen würde, weist Wagenknecht entschieden zurück. „Zunächst mal verhandeln unsere Leute vor Ort, auch in unterschiedlichen Teams. Natürlich stimmen wir uns da aber ab. Das machen alle Parteien“, sagte sie dem MDR.