Der Gang zum stillen Örtchen hat eine erleichternde Wirkung, das gilt besonders für das große Geschäft. Ein großes Geschäft auf der Toilette wittert auch Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler und fordert eine Veränderung im Bundestag.
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In diesem Fall geht es aber weniger um ihren persönlich verspürten Druck, sondern um lupenreinen Kapitalismus. Vom Bundestag geförderter Kapitalismus, made in der Toilettenkabine.
Kathrin Vogler: „Kapitalismus in einer Klorolle“
Über Instagram verschafft sich die 60-Jährige, die bereits seit 2009 Mitglied im Bundestag ist, Luft. Schließlich wird ihre Klo-Gewohnheit drastisch gestört: Neuerdings braucht die gebürtige Münchenerin zur Reinigung des eigenen Körpers vier anstatt drei Blatt Papier. Mit den Worten: „Kapitalismus in einer Klorolle. Die bescheißen uns auch noch bei den letzten Dingen des Lebens“, leitet sie ihr Video ein.
Der Grund für den größeren Papierhaufen in der Toilettenschüssel ist für Kathrin Vogler ganz einfach: Das einzelne Blatt sei kürzer geworden! Für den gleichen Reinigungs-Service wie 2009 brauche es daher inzwischen ein Rechteck mehr.
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Am Ende dieser Toiletten-Tortur profitiere ausschließlich der Hersteller, der dabei auch noch durch den Bundestag gefördert werde.
Der Toilettenpapierhersteller verdient im Bundestag jetzt mehr Geld
Der Hersteller würde durch die Verwendung des vierten Blattes seinen Profit gleich mehrfach erhöhen:
- weil er Kathrin Vogler durch das Verkürzen der Blätter dazu verleite, mehr Toilettenpapier als eigentlich nötig zu beschmutzen.
- der Hersteller könne für den gleichen Rollenpreis weniger Papier verkaufen, weil die Rollen nicht nach Gewicht oder Länge, sondern nach der Anzahl der Blätter verkauft werden.
- durch die kürzere Blattlänge brauche der Hersteller daher weniger Material.
Für die Abgeordnete ist all das Anlass für eine Verschwörungstheorie: „Ganz offensichtlich haben sich alle Toilettenpapierhersteller verabredet, das genau so zu machen.“ Das sei ein „Fall für das Kartellamt“, findet sie.
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Ihre Wutrede sorgt auf Instagram jedoch weniger für Unterstützung, sondern eher für Spott. Sätze wie „bitte nehmt solchen Leuten das Internet weg“ oder „oh meine Güte, wenn Linke Wirtschaft erklären, kommt nur rhetorischer Suizid heraus“ sind in der Kommentarspalte zu lesen.