Seit rund einer Woche wird der Machtkampf in der CDU/CSU auf offener Bühne ausgetragen: Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU) wollen beide als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl im September gehen.
Der Streit macht dabei selbst der Coronapandemie den Platz um das meistdiskutierte Thema in dieser Woche streitig. Kann sich die Union mitten in der Krise solch eine Personaldebatte leisten? Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Forschungsgruppe Wahlen“ hat nun eine neue Umfrage für die Bundestagswahl veröffentlicht. Und die zeigt überraschendes.
Bundestagswahl: Mega Überraschung! SO wirkt sich der Unions-Machtkampf aus
Die Außenwirkung des Machtkampfs in der Union müsste mit Blick auf die Wählerstimmen katastrophale Auswirkungen haben – könnte man zumindest meinen. Denn die Zahlen von „Forschungsgruppe Wahlen“ zeigen überraschend ein ganz anderes Bild.
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Die Bundestagswahl 2021:
- findet am 26. September 2021 statt
- Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monaten einen Wohnort in Deutschland haben
- aktuell regiert eine Große Koalition aus SPD und CDU
- schon jetzt steht fest: Erstmals seit 16 Jahren wird nicht Angela Merkel für die CDU als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf gehen
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Die Union kann im Vergleich zu ihrem Wert von Ende März nämlich drei Prozentpunkte zulegen, von 28 auf 31 Prozent. Die Grünen, die bereits im Schatten von CDU/CSU auf den Platz an der Umfragen-Spitze gelauert hatten, fallen im gleichen Zeitraum um zwei Prozent von 23 auf 21 Prozent.
Offenbar hat der Streit zwischen den beiden Parteivorsitzenden um das Amt des Kanzlerkandidaten der Union nicht geschadet – ganz im Gegenteil. Der Zeitraum der Befragung liegt zwischen dem 13. und 15. April, die Eskalation nach der Fraktionssitzung der Union am Dienstag ist also bei der Befragung zumindest teilweise mit eingeflossen. Der Trend ist deswegen mehr als überraschend.
Neben den Grünen geht es auch für die SPD und die AfD leicht nach unten. Beide Parteien verlieren einen Prozentpunkt und kämen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, auf 14, beziehungsweise 11 Prozent. FDP (9 Prozent) und Linke (7 Prozent) stagnieren.
Rot-Rot-Grün rutscht in Umfrage ab
Die Prognose erteilt zudem einer möglichen Koalition aus SPD, Linken und Grünen eine herbe Abfuhr. Gemeinsam kämen die Parteien auf 42 Prozent – wohl zu wenig für eine Regierungsbildung. Auch für eine Ampel (SPD, FDP und Grüne) sähe es mit 44 Prozent eng aus.
Mit den Verlusten der CDU/CSU und dem Erstarken der Grünen waren beide Optionen immer stärker diskutiert worden, nachdem zuvor bereits vieles auf Schwarz-Grün hingedeutet hatte.
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Mit Spannung dürfte nun vor allem die nächste Meinungsumfrage der „Forschungsgruppe Wahlen“ erwartet werden. Bis dahin wird die Union – voraussichtlich zumindest – ihren Kanzlerkandidaten benannt haben. (dav)